Fischtown Pinguins

Ein Youngster überragt beim Kantersieg der Pinguins

Torfestival zum Auftakt des Roadtrips: Die Fischtown Pinguins erwischten am Mittwochabend in der Deutschen Eishockey-Liga einen furiosen Tag und feierten einen Kantersieg bei den Augsburger Panthern. Der Mann des Spiels war dabei ein Youngster.

Maxim Rausch (Mitte) steuerte beim Kantersieg der Fischtown Pinguins in Augsburg drei Punkte bei - musste aber frühzeitig unter die Dusche.

Maxim Rausch (Mitte) steuerte beim Kantersieg der Fischtown Pinguins in Augsburg drei Punkte bei - musste aber frühzeitig unter die Dusche. Foto: IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Goldberg

„Wir haben über 60 Minuten sehr solide gespielt, haben das Spiel kontrolliert und sind in unserer Struktur geblieben“, bilanzierte Trainer Alexander Sulzer den 6:2-Erfolg im Nachholspiel des 27. Spieltages. Sein Team spielte die Augsburger an die Wand. Endlich kehrte die zuletzt oftmals schmerzlich vermisste Effektivität zurück. Und so feierten die Pinguins den siebten Sieg in Folge gegen die Augsburger Panther.

Haben die Bremerhavener also einen neuen Lieblingsgegner gefunden? Das waren stets die Krefeld Pinguine. Gegen den Namensvetter standen einst 19 Siege in Folge zu Buche und insgesamt wurden 21 von 24 DEL-Duellen gewonnen, ehe die Rheinländer 2022 in die DEL2 abgestiegen sind.

Kapitän Urbas trifft nach 21 Sekunden zur Führung

Ähnliches droht auch den Augsburgern. Nachdem sie in den vergangenen zwei Jahren noch gerettet wurden, weil der DEL2-Meister nicht aufstiegsberechtigt war, stehen die Panther diese Saison erneut im Tabellenkeller. Zwar waren sie mit zwei Siegen am vergangenen Wochenende stark in das neue Jahr gestartet, erlebten gegen die Nordlichter allerdings gleich eine kalte Dusche.

Gerade einmal 21 Sekunden waren gespielt, da gingen die Pinguins in Führung. Ein platzierter Schuss von Jan Urbas schlug über die Fanghand in den Winkel ein. Der Kapitän haderte zuletzt mit seiner Ausbeute von nur einem Treffer in den jüngsten 14 Partien, wodurch insgesamt auch die Produktion des Karawanken-Expresses nachgelassen hat und viele Spiele gar nicht punktete.

Verlic und Eminger wieder dabei, Appendino muss passen

Hat dieses Tor nun den offensiven Bann gebrochen? Zumindest ist dem Slowenen mit seinem 11. Saisontreffer sichtbar eine Zentnerlast von der Schulter gefallen. Und es sollte nicht der letzte Erfolg der Reihe bleiben. „Das erste Tor hat definitiv geholfen, nachdem es ein paar Spiele nicht geklappt hat“, erklärte der Torschütze.

Trainer Sulzer betonte: „Ich freu mich für die Jungs, wenn sie treffen und es ist natürlich für uns als Mannschaft wichtig, wenn jeder seinen Beitrag leistet. Aber ich habe mir da keine Sorgen gemacht. Die reißen sich jedes Spiel den Hintern auf, arbeiten und tun alles. Das ist das, was für mich zählt.“

Das Zuspiel kam dabei von Miha Verlic, der am Sonntag noch erkrankt passen musste. Auch Verteidiger Vladimir Eminger rückte wieder in den Kader. Dafür fehlte nun Abwehrrecke Nico Appendino krankheitsbedingt.

Maxim Rausch – Spieler des Spiels

00:10 min

Markus Vikingstad sorgte dann zunächst in der 10. Spielminute nach einer starken Druckphase dafür, dass die Pinguins sich ein 2:0 herausspielten, ehe sie im zweiten Abschnitt davonzogen. In der 23. Minute schlug ein Schlagschuss von Maximilian Rausch ein - der erste Saisontreffer des 21-jährigen Verteidigers. Anschließend erhöhte zunächst Ziga Jeglic auf 4:0 (29.). Sein viertes Tor im dritten Spiel in dieser Saison gegen Augsburg.

Damit haben die Pinguins nicht nur die 100-Tore-Marke in dieser Saison geknackt, sondern auch den Arbeitsabend von Panther-Keeper Strauss Mann beendet, für den Markus Keller zwischen die Torpfosten fuhr.

Sulzer fordert das Körperspiel bei jedem Spielstand

Doch auch der musste schnell hinter sich greifen, denn Rausch legte noch das 5:0 nach (35.). Nachdem der Youngster bereits in der Defensive überzeugt und immer stabiler wird, mischt er nun auch noch in der Offensive mit. Allein in Augsburg sammelte er drei Punkte, musste am Ende jedoch frühzeitig unter die Dusche. Er kassierte eine Spieldauerstrafe für einen Check gegen den Kopf (58.). Ein bitteres Ende eines eigentlich überragenden Abends des Youngsters.

Sulzer nahm ihn aber in Schutz. „Er spielt schon seit der Vorbereitung sehr gut, hat sich mittlerweile jede Minute Eiszeit verdient und bestätigt es jedes Spiel wieder“, lobte der Trainer. „Er spielt gerne auf den Körper und hat auch in dieser Szene nur versucht, seinen Check zu Ende zu fahren. Der Augsburger Spieler beugt sich nach vorne, als er die Scheibe spielt - von daher würde ich es eher als unglückliche Situation bewerten, ohne böse Absicht. Aber ich verlange es ja auch von der Mannschaft, dass sie, unabhängig vom Spielstand, immer gleich spielen. Da gehört dann auch das Körperspiel dazu.“

Abt trifft in Überzahl zum 6:1 für die Pinguins

Im Schlussabschnitt brachten die Pinguins die Führung dann in aller Ruhe über die Zeit. Zwar gelang Florian Elias in Überzahl das 1:5 (45.), eine Aufholjagd der Hausherren ließen die Bremerhavener jedoch nicht zu. Die Gäste antworteten fast postwendend. Matt Abt stellte mit einem Hammer humorlos auf 6:1 (50.) - auf Vorlage von Kapitän Urbas, der damit ebenso wie Rausch drei Punkte verbuchte. Den Schlusspunkt setzte Alexander Oblinger mit dem 2:6 (55).

Augsburg - Pinguins 2:6 (0:2, 0:3, 2:1)

Tore: 0:1 (0:21) Urbas (Verlic, Bruggisser), 0:2 (9:12) Vikingstad (Rausch, Grönlund), 0:3 (22:01) Rausch (Görtz, Grönlund), 0:4 (28:56) Jeglic (Urbas, Bruggisser), 0:5 (34:17) Rausch (Wejse, Schiemenz), 1:5 (44:38) Elias (McCourt/bei 5-4), 1:6 (49:35) Abt (Wejse, Urbas/bei 5-4), 2:6 (54:29) Oblinger (Köhler, Tosto).

Mareike Scheer

Reporterin

Mareike Scheer ist gebürtige Bremerhavenerin und hat an der Deutschen Sporthochschule in Köln Sportwissenschaften mit Schwerpunkt Medien und Kommunikation studiert. Seit Juli 2019 arbeitet sie in der Sportredaktion der NORDSEE-ZEITUNG und ist Expertin für Eishockey und Reitsport.

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