Fischtown Pinguins

Bittere Niederlage nach Verlängerung: Jetzt benötigen die Pinguins ein Wunder

Das Saison-Aus für die Fischtown Pinguins naht. Zwar haben sie sich im dritten Playoff-Viertelfinalspiel gegen die Kölner Haie nach Rückstand toll in die Partie gekämpft. Am Ende aber verloren sie 2:3 nach Verlängerung.

Eishockeyspieler in Aktion

Die Fischtown Pinguins kämpften sich im dritten Viertelfinalspiel gegen die Kölner Haie im letzten Drittel ins Spiel zurück. Foto: Masorat

Spiel drei im Viertelfinale sollte der Playoff-Serie der Fischtown Pinguins gegen die Kölner Haie die Wende geben. Und tatsächlich fehlte nicht viel. Die Gäste waren vor 4.647 Zuschauern in der Eisarena zwar lange Zeit die bessere Mannschaft und führten 2:0. Im Schlussdrittel aber glichen die Bremerhavener aus und erzwangen die Verlängerung. In der entschieden die Kölner das Spiel mit 3:2 für sich.

Am Montag könnte die Saison für die Pinguins vorbei sein

In der Serie „Best of seven“ steht es nun 3:0, am Montag können die Kölner das Viertelfinale für sich entscheiden. Die Pinguins benötigen hingegen ein kleines Wunder, um noch ins Halbfinale zu kommen. In den ersten beiden Partien hatte es mit 0:5 und 2:5 deutliche Niederlagen für die Bremerhavener gegeben.

Hatte in den ersten beiden Spielen noch Verteidiger Nico Appendino im Sturm gespielt, setzte Pinguins-Trainer Alexander Sulzer diesmal auf Felix Scheel, der mit Dominik Uher und Chris Wejse eine Kämpfer-Reihe bilden sollte. Weitere Veränderungen im Kader gab es nicht.

Pinguins liegen schon nach zwei Minuten zurück

Die Pinguins wollten unbedingt gut starten, aber es passierte genau das Gegenteil. Nach 100 Sekunden sprang der Puck nach einem abgewehrten Schuss an den Schlittschuh von Maxim Rausch und von dort ins Tor: 0:1. Das verunsicherte die Gastgeber sichtlich. Wenn es blöd gelaufen wäre, hätte Köln schon in den folgenden 15 Minuten für eine Vorentscheidung sorgen können.

Justin Schütz war nach einem Fehler von Philipp Bruggisser frei durch, Torhüter Kristers Gudlevskis parierte. „Guddy“ war auch der Retter bei insgesamt sieben Minuten Überzahl der Haie. Rayan Bettahar (große Strafe für einen Check gegen den Kopf von Elias Lindner) und Maxim Rausch hatten sich jeweils sehr unnötige Strafzeiten eingehandelt. Dank ihres Torhüters und mit vielen aufopferungsvoll geblockten Schüssen schafften es die Pinguins, mit nur einem Tor Rückstand in die erste Pause zu gehen. 5:15 lautete das Schussverhältnis nach 20 Minuten - ernüchternd.

Münzenberger nimmt Gudlevskis beim 0:2 die Sicht

Die cleveren Kölner erhöhten im zweiten Drittel auf 2:0. Aus einer guten Verteidigungsaktion schalteten sie in der 25. Minute stark um. Adam Almquist schoss von der blauen Linie, vor dem Tor nahm Marco Münzenberger Gudlevskis die Sicht und fälschte den Puck ab - so muss man das machen.

Erst danach wurden die Pinguins zum ersten Mal in der Partie druckvoll, setzten sich fest und hatten ein paar Chancen. Gäste-Torhüter Julius Hudacek blieb aber stabil, auch in einem gut aufgezogenen Powerplay der Bremerhavener.

Tor von Verlic weckt die Lebensgeister

Ein frühes Tor im Schlussdrittel weckte die Lebensgeister bei Spielern und Fans der Pinguins. Miha Verlic stellte den „Screen“ vor dem Tor und lenkte den Schuss von Matt Abt zum 1:2 ab (41.). Auch wenn kein Sturmlauf folgte, verlagerte sich das Spiel mehr ins Kölner Drittel.

Neun Minuten vor Schluss dann Powerplay für die Pinguins. Die große Chance zum Ausgleich. Und die nutzten sie. Eben noch musste Gudlevskis bei einem Konter von Frederik Storm parieren, im nächsten Angriff traf Bruggisser von der blauen Linie zum umjubelten 2:2 (52.). Ging jetzt noch mehr? Ziga Jeglic hatte in der 58. Minute das 3:2 auf dem Schläger, scheiterte aber an Hudacek.

Ein glücklich zu Münzenberger durchgerutschter Puck entschied das Spiel. Der Haie-Stürmer traf in der 62. Minute zum 3:2 für die Kölner und ließ Fans und Spieler der Pinguins enttäuscht zurück.

Spiel vier der Viertelfinal-Serie findet am Montag (24. März) um 19.30 Uhr in Köln statt. Sollten die Pinguins gewinnen, würde Spiel fünf am Mittwoch (26. März, 19.30 Uhr) in Bremerhaven stattfinden.

Die Statistik

Pinguins - Köln 2:3 n.V. (0:1; 0:1; 2:0)

Tore: 0:1 (1:40) Müller (Tuomie, Currie); 0:2 (24:02) Münzenberger (Almquist, Wohlgemuth); 1:2 (40:28) Verlic (Abt, Bruggisser); 2:2 (51:32) Bruggisser (Scheel) bei 5/4; 2:3 (61:08) Münzenberger (Tyrväinen)

Pinguins: Tor: Gudlevskis (Franzreb); Abwehr: Abt, Bruggisser - Byström, Jensen - Grönlund, Rausch - Bettahar; Angriff: Urbas, Jeglic, Verlic - Mauermann, Vikingstad, Görtz - Kinder, Quince, Herrmann - Scheel, Wejse, Uher.

Köln: Hudacek (Ancicka); Abwehr: Vittasmäki, Sennhenn - Austin, Almquist - Müller, Rantakari - Glötzl; Angriff: Schütz, MacLeod, Grenier - Kammerer, Tyrväinen, Storm - Tuomie, Currie, Van Calster - Lindner, Wohlgemuth, Münzenberger.

Strafzeiten: Pinguins: 4 Minuten + 5+SPD Bettahar - Haie: 8 Minuten

Schiedsrichter: Marian Rohatsch, Martin Frano

Zuschauer: 4.647 (ausverkauft)

Stand der Playoff-Serie (best of seven): 0:3

Eishockeyspieler in Aktion

Die Pinguins hatten erst nach dem 0:2 mehr Spielanteile. Foto: Masorat

Lars Brockbalz

Teamchef Sport

Lars Brockbalz, Jahrgang 1971, leitet die Sportredaktion der NORDSEE-ZEITUNG, bei der er 1999 nach seinem Studium der Sozialwissenschaften ein Volontariat absolviert hat. Nach sechs Jahren bei der Kreiszeitung Syke ist er seit 2009 wieder zurück in Bremerhaven. Er ist Experte für Eishockey und Fußball.

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