„Gladbach und Werder waren meine beiden Teams, die habe ich nachgespielt im Garten“, erzählte der Trainer des FC Bayern München bei einer Pressekonferenz aus seiner Kindheit und lieferte den Grund für seine große Sympathie für die Bremer: „Werder war die Mannschaft, die neben den Bayern immer in Europa gespielt hat. Werder war immer Spektakel, mit Otto Rehhagel und Rune Bratseth.“ Werder Bremen habe immer „ganz besondere Persönlichkeiten auf der Zehn und ganz besondere Stürmer“ im Kader gehabt. Und auch die Ära unter Trainer Thomas Schaaf war für den Fußball-Fan Thomas Tuchel „immer ganz besonders und super attraktiv“. Wenn im Weserstadion das Flutlicht angeht, sei das einfach „wahnsinnig reizvoll“ - auch heute noch. Die Heimstätte des SV Werder Bremen bezeichnet der Trainer des FC Bayern München als „einen echt schönen Ort, um ein Abendspiel in der Bundesliga zu spielen.“ Nicht nur deshalb warnt Thomas Tuchel seine Spieler: „In Bremen ist es immer möglich, am Samstagabend unter Flutlicht eine besondere Stimmung herzustellen. Dem müssen wir uns stellen, das müssen wir auch ein Stück weit genießen, aber auch vorbereitet sein.“
Schon 2015 gab es ein großes Loblied
Es ist nicht das erste Mal, dass Thomas Tuchel ein öffentliches Loblied auf den SV Werder Bremen anstimmt. Bereits im November 2015 schwärmte der 49-Jährige während einer fast schon legendären Pressekonferenz von den Bremern. Damals hatte Tuchel, noch als BVB-Coach, nach einem souveränen 3:1-Auswärtssieg von Borussia Dortmund in Bremen von sich aus das Wort ergriffen. „Darf ich das sagen, aus eigener Sache, dass das wirklich schön ist hier?“, fragte Tuchel in Richtung des früheren Bremer Mediendirektors Michael Rudolph und des damaligen Werder-Trainers Viktor Skripnik, ehe er fortfuhr: „Auch als ich als Trainer von Mainz hierherkam und auch heute - alle sind immer so freundlich und positiv. Auch die Fans. Hierher zu fahren und die Flutlichter über dem Stadion hängen zu sehen, das ist schon etwas Besonderes. Und die Leute sind Besonders, es ist immer ein harter Fight, und es macht großen Spaß.“
Große Erheiterung mit Tuchel und Skripnik
Tuchels Worte sorgten wenig überraschend für Begeisterung, und Rudolph scherzte: „Sie sind ja noch jung, vielleicht klappt es nochmal mit einem Trainerposten hier.“ Bei den Beteiligten sowie den anwesenden Pressevertretern sorgte die Anmerkung des Mediendirektors von Werder Bremen für große Erheiterung. Tuchel blickte umgehend zu Werder-Trainer Viktor Skripnik, der etwas irritiert guckte, sich das Lachen aber trotzdem nicht verkneifen konnte. „Habt ihr etwa Streit?“, fragte Thomas Tuchel und sorgte für den nächsten Lacher, ehe Skripnik entgegnete: „So ist das wirklich bei uns.“
FC Bayern will den nächsten Meistertitel
Doch trotz aller Sympathien für und netten Erinnerungen an Werder Bremen zählt für den Trainer des FC Bayern München am Samstag (18.30 Uhr) nur eins: ein Sieg, um im Kampf um die deutsche Meisterschaft nicht erneut zu straucheln. Thomas Tuchel: „Es gilt, unser Spiel durchzudrücken und an den Dingen, die gegen Hertha gut waren, anzuknüpfen. Manndeckung, Spielkontrolle, Konterabsicherung, weil Werder auf Konter lauert. Da müssen wir sehr aufmerksam und konsequent und vor allem klar in der Zweikampfführung sein.“ Sollte dem FC Bayern München das gelingen, dürfte Tuchel womöglich erneut ein Loblied auf den SV Werder Bremen anstimmen.
