Zeven

Worte lassen sich prima an Zahlen messen

Worte lassen sich prima an Zahlen messen

Ich liebe Statistiken. Zu wohl nahezu allen Lebensbereichen gibt es Statistiken. Dank des Internets kann sie ein jeder leicht finden. Offizielle Statistiken haben den Vorteil, dass sie jährlich fortgeschrieben werden. Das eröffnet Interpretationsspielräume. Darüber hinaus können Statistiken als Messlatte für Aussagen von Politikern herangezogen werden.

Ein Beispiel: Seit Jahresbeginn sind Heerscharen von Volksvertretern in den sozialen und anderen Medien mit der Forderung, dem Versprechen, der Ankündigung an die Öffentlichkeit getreten, straffällig gewordene Ausländer „konsequent abzuschieben“. Anlass waren die sogenannten Silvester-Krawalle und die Tatsache, dass rund ein Drittel der verübten Straftaten auf das Konto von ausländischen Staatsangehörigen geht.

Dass sich Politiker dergestalt äußern, um Aufmerksamkeit zu erringen, geschieht alle Jahre reflexhaft, wann immer am rechten Rand der Gesellschaft gegeifert wird. Doch sind den Worten Taten gefolgt? Ein Blick in die Statistik legt die Antwort nahe: Laut Bundeskriminalamt wurden 2021 bundesweit 1,9 Millionen Straftaten begangen. 640.000 Straftaten schreiben die Kriminalisten Nichtdeutschen zu.

Dank konsequenter Abschiebung von straffällig gewordenen Ausländern mussten in jenem Jahr 11.982 Personen das Land verlassen. Im vergangenen Jahr waren es 13.000 Personen. Ich bin schon gespannt auf die Vorlage der Kriminalstatistik für 2022, um die Zahlen ins Verhältnis setzen zu können.

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