Die Mehrzahl der Deutschen wünscht sich mehr Klimaschutz. Eine Mehrheit ist bereit, sich für die Rettung der Welt einzusetzen. Eine Mehrheit meint, es werde nicht genug gegen den Klimawandel getan.
Gleichzeitig verzeichnen die Fluggesellschaften und Flughäfen steigendes Passagieraufkommen. Das Verkehrsaufkommen auf den Straßen nimmt offenkundig zu. Die Zahl der Geländewagen wächst und wächst und wächst. Der Absatz von Gas- und Ölheizungen zieht an.
All das bleibt für den Einzelnen abstrakt, handelt es sich doch um statistische Erhebungen. Gleichwohl nähren die Prozente und absoluten Zahlen das Gefühl hilfloser Verwirrung.
Das steigerte sich bei mir dieser Tage zu Fassungslosigkeit, als ich in der Stadt, die sich damit brüstet, das Tor zur Welt zu sein, am frühen Nachmittag ein Café betrat. Es war schwül. Gefühlt 30 Grad. Die Türen standen offen. Ich trat ein - und angenehme Kühle umfing mich. Offenkundig lief die Klimaanlage auf Hochtouren. Und das in einer Filiale eines Unternehmens, das seinen Kunden ein Nachhaltigkeitsversprechen gibt. Symptomatisch.