Selsingen

Wie Ehrenamtliche sich um den Erhalt eines alten Bauernhauses kümmern

„Eckes Hus“ am Rande von Ostereistedt zwischen Zeven und Rhadereistedt ist mit 460 Jahren das älteste Bauernhaus im Landkreis Rotenburg. Ehrenamtliche kümmern sich um den Erhalt des historischen Hauses.

„Eckes Hus“ in Ostereistedt: Ein wichtiger Deckenbalken wurde im ältesten Bauernhaus ersetzt.

„Eckes Hus“ in Ostereistedt: Ein wichtiger Deckenbalken wurde im ältesten Bauernhaus ersetzt. Foto: Dörfler

Der Interessengemeinschaft Bauernhaus (IGB) mit ihrem Vorsitzenden Dr. Dr. Wolfgang Dörfler, Historiker und Arzt aus Gyhum-Hesedorf, sowie der unermüdlichen Arbeit von vielen ehrenamtlichen Vereinsmitgliedern ist es zu verdanken, dass dieses Baudenkmal, inzwischen über die Grenzen des Landkreises bekannt, für künftige Generationen erhalten wurde. Vor rund 30 Jahren - die letzten Bewohner waren ausgezogen und hatten einen Abrissantrag gestellt - konnte die IGB „Eckes Hus“ in letzter Minute vor der Abrissbirne retten.

In einem Beitrag für die nächste Ausgabe der Rotenburger Schriften berichtet Wolfgang Dörfler unter der Überschrift „Vereins- und Nachbarschaftshilfe in Eckes Hus“ darüber, dass die weitgehend scheinbar abgeschlossenen Restaurierungsmaßnahmen an dem strohgedeckten Bauernhaus auch heute noch Anforderungen an die Einsatzbereitschaft der Vereinsmitglieder stellen.

Dr. Dörfler: „Am Tag des offenen Denkmals bemerkten wir, dass sich in einem der großen Deckenbalken ein tiefer Riss gebildet hat, der auch schon zu einem leichten Abknicken des Balkens geführt hatte.“

Balken schon lange im Blick des Vereins

„Dieser Balken“, so Dörfler, „war schon 1995 bei Beginn unserer Arbeiten ein Sorgenkind, weil hier durch einen starken Wasserschaden die Substanz des Balkens an der Auflage der Sparrenschwelle schlecht war. Zusätzlich war der Ständer abgesackt, was zu einer Verformung des Innengerüstes geführt hatte.“ Wie die marode Holzkonstruktion ersetzt wurde, wer mit seinem Fachwissen und speziellen Kenntnissen, unterstützt durch technisches Gerät, für den notwendigen Austausch in mühevoller Arbeit sorgte, das schildert Dr. Dörfler detailgenau.

„Die Arbeiten“, berichtet Dörfler, „waren zuvor mit der Denkmalpflege abgesprochen worden. Alle Arbeiten wurden ehrenamtlich durchgeführt und die Materialien gespendet. Nur für die angefertigten Stahlplatten haben wir 83,45 Euro bezahlt. Ohne den Verbund unserer Vereinsfreunde und Nachbarn in Ostereistedt wäre es ein teures Unternehmen geworden. Ich danke allen Helfern, zu denen auch unser Nachbar und Schmied Hinrich Schröder aus Ostereistedt zählte, bin froh, dass alles ohne Unfall abgegangen ist und bewundere das Fachwissen, das Können und die Hilfsbereitschaft unserer Gemeinschaft.“

Wieland Bonath
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