Auf der Tarmstedter Ausstellung informiert die Firma Cordes in Sachen Beregnungstechnik, die immer ausgefeilter das Wasser auf die Pflanzen bringt.
Nora Köhne erklärt, wie das mit verschiedenen elektronischen Komponenten und einer speziellen App funktioniert. „In der Regel kennen die Landwirte ihre Äcker sehr gut, aber wir wollen sie dabei unterstützen, sie noch besser kennenzulernen.“
Sensoren messen in unterschiedlichen Tiefen
Weenat arbeitet mit Sensoren, die in verschiedenen Bodentiefen die Feuchtigkeit messen. Über ein Funknetzwerk, das im Niederfrequenzbereich sendet, werden die Daten an die App gesendet und dort auch gleich ausgewertet.
Bereits vorher wurde der Bodentyp eingegeben und welche Kultur auf dem Acker wächst. Die App rechnet anhand dieser Angaben die nötige Bodenfeuchte aus. Dadurch weiß der Landwirt genau, wann es Zeit wird zu bewässern und wann das nicht nötig ist.
Auf der Suche nach dem optimalen Zeitpunkt
Bewässerung geht heute einher mit hohen Kosten. Da sind zum einen der Arbeitsaufwand, aber zum anderen auch die Energiekosten“, weiß Nora Köhne. „Daher sind die Landwirte sehr interessiert daran, ihre Äcker ganz gezielt zu bewässern.“
Die Sensoren ermitteln darüber hinaus auch die Bodentemperatur, die dem Nutzer zum Beispiel den optimalen Zeitpunkt der Aussaat möglich machen.
Kombiniert werden können die Bodensensoren mit einer Wetterstation, ergänzt Nora Köhne. Sie ermittelt die Niederschlagsmenge, die Lufttemperatur und -feuchtigkeit. „Die Daten werden laufend aktualisiert auf die App gesendet.“
Netzwerk mit anderen Landwirten: Präzise und lokal
Außerdem ermöglicht die App eine präzise Wettervorhersage, die genau für die Region gilt, in der sich die Kulturen des Benutzers befinden, erklärt die Expertin. Das sei vor allem dann hilfreich, wenn durch die Klimaveränderung vermehrt lokal begrenzte Wetterereignisse stattfinden. Übrigens lassen sich diese ermittelten Daten auch von verschiedenen Landwirten gemeinsam nutzen. Genossenschaften, Maschinenringe oder Händler richten das Netzwerk auf Anfrage ein.
Erfolgreich in Frankreich am Markt
Noch ist das System in Deutschland relativ unbekannt, wird aber aktuell zum Beispiel von der Landwirtschaftskammer zur effizienten Bewässerung im Gemüseanbau getestet, erzählt Nora Köhne. „Weenat kommt aus Frankreich und wird dort schon häufig und sehr erfolgreich angewendet.“