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Von Zug erfasst: Mann (28) wird bei Arbeitsunfall in Himmelpforten getötet

Am Mittwoch kam es auf der Bahnstrecke zwischen Cuxhaven und Stade zu einem tödlichen Arbeitsunfall, bei dem ein Mann (28) von einer Zug erfasst wurde. Tragisch: Seine Arbeitskollegen - darunter ein Bruder des Opfers - mussten den Unfall mit ansehen.

Ein Zug von Start Unterelbe erfasste einen Arbeiter bei Himmelpforten

Ein Zug von Start Unterelbe erfasste einen Arbeiter bei Himmelpforten Foto: Joscha Kuczorra/CNV-Medien (Symbolfoto)

Wie die Feuerwehr Himmelpforten mitteilte, ereignete sich der tödliche Arbeitsunfall am Mittwoch früh kurz nach 7 Uhr an der Bahnstrecke in Himmelpforten.

Um 7.15 Uhr wurden die Ortsfeuerwehren Himmelpforten und Hammah sowie die auf Bahnunfälle spezialisierten Ortsfeuerwehren Dollern und Horneburg neben Notarzt, Rettungsdienst und Polizei zu einem Einsatz an der Bahnstrecke zwischen Hammah und Himmelpforten alarmiert.

Der Unfallort lag nicht, wie ursprünglich gemeldet, am Güterbahnhof in Hammah sondern auf Höhe des Neubaugebiets Ramels in Himmelpforten, so Feuerwehr-Pressesprecher Hillyer-Funke.

Wie es zu dem Arbeitsunfall kam

Eine Gruppe von drei Männern war an der Bahnstrecke mit Baumschnittarbeiten beschäftigt gewesen. Ein Arbeiter konnte sich nicht rechtzeitig vor dem nach Cuxhaven fahrenden Start-Zug in Sicherheit bringen und wurde von der Lokomotive erfasst, teilte die Feuerwehr Himmelpforten mit.

Der Lokführer habe sofort eine Notbremsung eingeleitet, der Zug sei etwa 100 Meter vor dem Bahnübergang der Straße Ramels in Himmelpforten zum Stehen gekommen. Bei dem Zusammenprall mit der Lokomotive erlitt der Arbeiter tödliche Verletzungen und wurde etwa 100 Meter hinter dem Zug-Ende im Gleisbett aufgefunden, so Pressesprecher Hillyer-Funke.

Die herbeigeeilten Rettungskräfte konnten dem Verunglückten nicht mehr helfen. Die zwei Arbeitskollegen des Verunglückten wurden Zeugen des tödlichen Unfalls, wobei tragischerweise einer der Kollegen ein Bruder des Opfers ist, so der Pressesprecher weiter.

Pendlerin: Habe so etwas noch nie erlebt

Eine Pendlerin (Name der Redaktion bekannt) aus Richtung Buxtehude ahnte bereits unmittelbar nach dem abrupten Bremsmanöver des Zuges, dass etwas Schlimmes passiert sein musste. Unmittelbar nach der Durchsage des Zugbegleiters, dass der nächste Halt Himmelpforten sei, bremste der Zug abrupt. „So etwas habe ich noch nie erlebt“, sagt die Pendlerin. „Es war ganz still im Abteil und ein seltsamer Geruch breitete sich aus.“

Nach einer kurzen, aber gefühlt ewigen Pause ertönte die zittrige Stimme des Mitarbeiters von Start Unterelbe mit der Durchsage, dass die Fahrgäste das unangemessen starke Bremsmanöver sicher bemerkt hätten und er sich dafür entschuldigen wolle. Die Stimme versuchte dabei ruhig und bestimmt zu klingen, aber allen war sofort klar, dass etwas Schreckliches passiert sein musste, schildert die Pendlerin die Situation.

Fahrgäste werden evakuiert

Der Zug könne nicht weiterfahren, so der Zugbegleiter. Die Fahrgäste wurden gebeten, auf ihren Plätzen zu bleiben. Weitere Informationen sollten folgen. „Kurze Zeit später gingen bereits junge Männer, wahrscheinlich von der zuständigen Feuerwehr, durch die Abteile und fragten, ob alles in Ordnung sei und ob etwas benötigt werde.“ Über Lautsprecher kam dann zeitgleich die Durchsage, dass bereits ein Schienenersatzverkehr angefordert wurde und der Zug evakuiert wird. „Die Helfer verteilten Wasser und waren wirklich sehr umsichtig und freundlich.“

Nach einiger Zeit wurden die Fahrgäste über eine Behelfsbrücke, die über die Gleise gelegt worden war, durch das Gleisbett die Böschung hinauf in den wartenden Bus begleitet.

Außer einem Schwächeanfall einer Reisenden, gäbe es keine weiteren körperlichen Beeinträchtigungen oder Verletzungen bei den Fahrgästen. Für die geschockten Arbeitskollegen sei ein Notfallseelsorger alarmiert worden.

Geschockte Arbeitskollegen seelsorgerisch betreut

Die zweigleisige Bahnstrecke sei sofort nach dem Eingang der Unfallmeldung in beiden Fahrtrichtungen gesperrt worden. Die 25 Einsatzkräfte der Feuerwehren Himmelpforten und Hammah betreuten die Fahrgäste und halfen diesen beim Verlassen des Zuges auf freier Strecke. Für die Fahrgäste wurde ein Schienenersatzverkehr mit KVG-Bussen aus Stade eingerichtet.

Bundespolizei und örtliche Polizei nahmen die Ermittlungen zum genauen Unfallhergang auf. Die Weiterfahrt des Zuges konnte erst nach Abschluss der Ermittlungsarbeiten und Freigabe der Strecke erfolgen, wie die Feuerwehr Himmelpforten mitteilte.

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