Das Unternehmen weigere sich nach wie vor, die Tarifverträge des Einzel- und Versandhandels Niedersachsen anzuerkennen, erklärte der Verdi-Landesbezirk Niedersachsen-Bremen. In Winsen sollte der Streik am Donnerstagmorgen mit der Frühschicht um 5.45 Uhr beginnen. In Achim werde von Donnerstagnacht bis zum Ende der Spätschicht am Freitag gestreikt, hieß es.
„Die konsumreichste Zeit des Jahres wird auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen“, sagte Verdi-Sekretärin Sandra Schmidt. „Die Gesundheit der Beschäftigten leidet massiv unter der Leistungs- und Arbeitsdichte, hinzu kommen finanzielle Sorgen.“ Nach Gewerkschaftsangaben finden in diesen Tagen unter dem Motto „make amazon pay“ weltweit Aktionen statt, um auf die Arbeitsbedingungen bei Amazon hinzuweisen.
„Den kommerziellen Erfolg verdankt Amazon uns Beschäftigten, aber uns fehlt die nötige Wertschätzung“, erklärte Rainer Reising, einer der ver.di-Vertrauensleute. „Wir wollen einfach nicht mehr wie der Esel hinter der Möhre herrennen, sondern über unsere Einkommen und Arbeitsbedingungen mitbestimmen“.
Amazon habe zwar die Stundenlöhne in den vergangenen Jahren wiederholt erhöht, jedoch blieben die Einkommen der Beschäftigten durch längere Arbeitszeiten und niedrige oder fehlende Sonderzahlungen, wie Weihnachts- und Urlaubsgeld, oft um mehrere hundert Euro unter denen ihrer Kollegen in vergleichbaren tarifgebundenen Unternehmen.