„Wünsch Dir was“ hieß von 1969 bis 1972 das Eurovisions-Talkshow-Flaggschiff am Samstagabend. Von Dietmar Schönherr und Ehefrau Vivi Bach in progressiv-linkem Grundtenor der damaligen Zeit moderiert, galt „Wünsch Dir was“ als zuverlässiger Eklat-Garant. Mit innovativen und querdenkerischen (heutzutage ein Schimpfwort) Spielideen interpretierte die Show den Begriff Familienunterhaltung völlig neu. Drei Familien aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sollten im Wettstreit bei pädagogisch wertvollen Herausforderungen Gemeinsinn und Zusammenhalt beweisen. Dabei scheuten die „Wünsch Dir was“-Macher keinen Tabu-Bruch, was anderntags zuverlässig zu öffentlicher Empörung führte, aber auch so manche gesellschaftliche Diskussion zu Themen der Zeit anstieß. In der „Wünsch Dir was“-Ausgabe vom 27. März 1971 sollte sich zum Beispiel eine Schweizer Familie unter Wasser in einem drei Meter tiefen Pool aus einem Auto befreien. „Wenn Sie gut aufpassen“, belehrte Talkmaster Schönherr sein Publikum, „könnte dieses Spiel einmal dazu beitragen, Ihnen vielleicht das Leben zu retten.“ Wenige Minuten später wurde aus der inszenierten Rettungsübung um ein Haar lebensbedrohlicher Ernst.
Während Vater, Sohn und Tochter sich bereits Sekunden nach dem Eintauchen ohne Probleme aus dem Auto befreien konnten, bekam es die Mutter mit der Angst zu tun. Es gelang ihr nicht, die Tür zu öffnen. In Panik versuchte sie, sich durch das Seitenfenster zu zwängen und blieb hängen. Sofort kamen Froschmänner der 46-Jährigen zu Hilfe. Nach wenigen, aber quälend lang erscheinenden Sekunden zogen sie die Frau an die Oberfläche. Die Show konnte weiterlaufen wie geplant. Zurück blieb ein schales Gefühl bei den Zuschauern und die Frage: Wie weit darf Fernseh-Unterhaltung eigentlich gehen? Das jedenfalls war eindeutig zu weit.