Wer meint, die beiden Hallen von Noerpel und IKEA auf der anderen Straßenseite seien gigantisch, der muss dafür ein anderes Attribut wählen. Denn gigantisch ist die Halle, die seit neun Monaten einen Steinwurf entfernt in Teil II des Elsdorfer Logistikparks wächst und wächst.
500 Meter Länge, 143 Meter Breite und 14 Meter Höhe misst der Neubau. Die Grundfläche beträgt 74.000 Quadratmeter. Das entspricht der Größe von zehn Fußballfeldern. Zum Vergleich: IKEA und Noerpel bringen es lediglich auf 45.000 Quadratmeter. Womöglich hätte Noerpel größer bauen sollen, denn dem Spediteur aus Ulm wird es in den eigenen vier Wänden eng. Maic Laubrich, Vorstand des Braunschweiger Bauunternehmens Kanada-Bau, verrät den Festgästen am Mittwoch, dass Noerpel einer der Mieter in der neuen Halle wird.
Laubrich ist der erste Redner, der sich von der überdachten Bühne, einem schaukelnden Anhänger, an die Gäste wendet und die gute Zusammenarbeit mit dem Joint-Venture-Partner Bauwo aus Hannover, dem Bauherrn Goldbeck, dem Elsdorfer Gemeinderat, der Niedersächsischen Landgesellschaft, dem Zevener Rathaus und der Kreisverwaltung lobt. Laubrich betont, dass der Bau im Zeitplan liegt.
„Die Energiewende beginnt in Elsdorf“
Jens Rothe, Bauwo-Geschäfsführer, knüpft daran an und kommt auf die Wetter bedingten Herausforderungen zu sprechen. Über Monate, lässt er die Zuhörer wissen, hätten die Bauarbeiter angesichts des Dauerregens eine Schlammschlacht zu schlagen gehabt. Die Gründung der größten Halle im Logistikpark sei ein Kampf gegen das Wasser gewesen, blickt Rothe zurück.
Doch das ist Schnee von gestern. Die Wolken am Himmel lassen einen Sonnenstrahl passieren. Ja die Sonne - auf sie setzen die Projektpartner. Sie lassen das gesamte Hallendach mit Sonnenkollektoren belegen. Der erzeugte Strom reicht, um Elsdorf zu versorgen. Mit einer Luft-Wärme-Pumpe leisten die Bauherrn einen Beitrag zum Klimaschutz und mit der Begrünung der Halle einen Beitrag zur Förderung der Artenvielfalt.
Diese Ankündigungen verleiten Elsdorfs Bürgermeister Andreas Bellmann zu der Aussage, die Energiewende beginne in Elsdorf. Doch die Firma Goldbeck, die im brandenburgischen Grünheide wie in Elsdorf Großprojekte realisiert, weiß um die herausragende Bedeutung der Themenfelder Nachhaltigkeit und Biodiversität. Das macht Jan-Hendrik Goldbeck, Chef des gleichnamigen Unternehmens, am Mittwoch deutlich. Wie auch, dass eine funktionstüchtige Logistik für den Erhalt der Leistungsfähigkeit des Landes unerlässlich ist. Mit anderen Worten: Deutschland braucht Elsdorf.

150.000 Quadratmeter misst das Grundstück. 74.000 Quadratmeter nimmt der Hallenneubau ein. Foto: SG Zeven