Selsingen

So vielfältig ist das Wirken der Gedenkstätte Lager Sandbostel zu erleben

Ob Sonderausstellungen, Vorträge, Diskussionen, Konzerte, Rundgänge oder Workshops: Die Gedenkstätte Lager Sandbostel füllt das historische Areal des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers vielfältig mit Leben. Das Programm für April, Mai und Juni steht.

Das Areal der Gedenkstätte Lager Sandbostel aus der Vogelperspektive. Im April, Mai und Juni finden an dem historischen Ort abermals diverse Veranstaltungen statt.

Das Areal der Gedenkstätte Lager Sandbostel aus der Vogelperspektive. Im April, Mai und Juni finden an dem historischen Ort diverse Veranstaltungen statt. Foto: GLS/Steven Mahler

Bis zum 10. Mai läuft in der ehemaligen Lagerküche der Gedenkstätte Lager Sandbostel die Sonderausstellung „Der kalte Blick. Letzte Bilder jüdischer Familien aus dem Ghetto von Tarnow“. Bis zum 5. Mai sind im Tarmstedter Rathaus Fotografien von Carsten Karstensen zu sehen, der als Guide in der Gedenkstätte Sandbostel tätig ist. Thema: „Davon wurde zuhause nie gesprochen.“ Donnerstags ab 17 Uhr führt der Fotograf Interessierte durch die Ausstellung und steht für Fragen zur Verfügung. Ansonsten sind die Bilder während der Öffnungszeiten zu sehen.

Eine Exkursion zum Lagerhaus G an der Dessauer Straße 5 in Hamburg-Veddel mit dortigem Treffpunkt ist am Samstag, 15. April, 11 bis 15 Uhr, vom Gedenkstättenverein vorgesehen. Im April 1945 waren von dort Häftlinge im Zuge der Räumung nach Sandbostel transportiert worden. Darüber hinaus waren Arbeitskommandos mit italienischen Militärinternierte aus dem Stalag XB Sandbostel im Lagerhaus G untergebracht. Anmeldung: j.dohrmann@stiftung-lager-sandbostel.de.

Gedenken zum 78. Jahrestag der Lager-Befreiung

Zum 78. Jahrestag der Befreiung des Kriegsgefangenenlagers am 29. April 1945 durch britische Truppen steht ab 16 Uhr die jährliche große Gedenkveranstaltung im Blickpunkt. Zum internationalen Museumstag am Sonntag, 21. Mai, öffnet die Gedenkstätte von 11 bis 17 Uhr viele ihrer historischen Gebäude. In begleiteten Rundgängen besteht zudem die Möglichkeit, auch in Arbeitsbereiche und Gebäude zu schauen, die sonst nicht zugänglich sind.

Ein Vortrag mit Diskussion steht am Dienstag, 23. Mai, ab 19 Uhr im Bernard Le Godais-Saal der Gedenkstätte an. Thema: „Auf den Spuren der ,Aktion Reinhardt‘. Über eine fast vergessene Etappe des Holocaust.“ Ein zweitägiger Fotoworkshop mit Carsten Karstensen vermittelt am 27. und 28. Mai von 10 bis 16 Uhr an dem historischen Ort Basiswissen der Fotografie. Dabei soll auch die Geschichte des Lagers in den Fokus rücken. Anmeldung: c.karstensen@stiftung-lager-sandbostel.de.

Friedenskonzert mit acht Liedermachern und Bands

Acht Liedermacher und Bands spielen beim Friedenskonzert am Sonntag, 4. Juni, von 17 bis 19 Uhr in der evangelischen Lagerkirche und in der ehemaligen Lagerküche auf dem Lager-Areal. Motto: „gut: jetzt! - Zeit für Frieden“. Die Veranstalter bitten um eine Spende für die Finanzierung der FSJ-Stelle des Gedenkstättenvereins.

Ein Themenrundgang über sowjetische Kriegsgefangene im Stalag X B ist für Sonntag, 11. Juni, ab 14 Uhr vorgesehen. Und am 22. Juni steht ab 18 Uhr die Gedenkveranstaltung anlässlich des 82. Jahrestages des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion auf der Kriegsgräberstätte Sandbostel im Blickpunkt.

Vortrag und Diskussion über Krieg in Europa

Am gleichen Abend folgt um 19 Uhr im Bernard Le Godais-Saal der Gedenkstätte ein Vortrag mit Diskussion: „Warum herrscht wieder Krieg in Europa?“ Gastredner ist Professor Wolfgang Eichwede, Gründer der Forschungsstelle Osteuropa an der Uni Bremen.

Die Gedenkstätte ist montags bis freitags von 9 bis 16 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Eintritt frei. Öffentliche Rundgänge auf einem Teil des ehemaligen Lagergeländes mit Einführung in die Geschichte des Kriegsgefangenenlagers dauern etwa zwei Stunden und finden an jedem zweiten und vierten Sonntag eines Monats statt. Die nächsten Rundgänge erfolgen am 23. April, 14. und 28. Mai sowie am 11. und 25. Juni, jeweils ab 14 Uhr. Treffpunkt ist das Foyer im Ausstellungsgebäude.

Lutz Hilken

Lutz Hilken ist in Zeven geboren und in der Region aufgewachsen. Seit 1987 schreibt er über so ziemlich alles, was die Menschen bewegt - außer Sport. Privat zieht es ihn mit Vorliebe in die Natur, um auf langen Wanderungen abzuschalten.

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