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Sie ist Stammgast in den meisten Haushalten

Sie ist Stammgast in den meisten Haushalten

Wussten Sie das? So gut wie jeder hat schon aus ihr getrunken, in den meisten Haushalten ist sie Stammgast: die Mineralwasserflasche mit den typischen Perlen am Hals. Seit nunmehr 54 Jahren hat sie ihre Form unverändert behalten. 2019 ist die Normbrunnenflasche, so ihr amtlicher Name, dafür mit dem renommiertesten Design-Preis Deutschlands ausgezeichnet worden.

1969 beauftragt die Genossenschaft Deutscher Brunnen (GDB) den Bildhauer und Industriedesigner Günter Kupetz mit dem Entwurf einer neuen Glasflasche. Sie soll den mehr als 200 mittelständischen Mineralbrunnen in der GDB ein einheitliches, absatzförderndes und zukunftssicheres Marketing erschließen.

Bis zur Einführung der Normbrunnenflasche im August 1969 füllen die Betriebe ihr Wasser in Dutzende verschiedene Flaschentypen, meist noch mit eingebrannten Firmennamen. So müssen die Hersteller zunächst ihr gesamtes Leergut sortieren und untereinander austauschen. Allen Flaschen gemeinsam ist ein antiquierter Drahtbügelverschluss mit Keramikkopf und Dichtungsgummi.

Jede abgefüllte Flasche muss von Hand verschlossen werden - eine zeitraubende und kostenintensive Produktionsweise. Günter Kupetz entwirft deshalb eine Glasflasche mit Schraubverschluss, die bei hohem Tempo von Maschinen verschlossen wird. Dank einer verschlankten Taille liegt sie gut in der Hand, und ihre markanten Halsperlen verheißen sprudelige Erfrischung.

Auch die alten Holzkisten verschwinden endgültig. Sie werden durch die noch heute verwendeten braunen Plastikkästen für je zwölf Normbrunnenflasche ersetzt. Bis zu 50 Mal wandert die Pfandflasche vom Abfüller zum Kunden, bevor sie aus dem Verkehr gezogen und eingeschmolzen wird.

Die neue Perlenflasche von Kupertz kommt hervorragend an und macht die Mineralwässer sowie Limonaden auf Mineralwasserbasis zu den beliebtesten Erfrischungsgetränken der Deutschen. Mitte der 1990er-Jahre bekommt sie Konkurrenz durch die leichtere, etwas gedrungener gestaltete Flasche aus thermoplastischen Polyethylenterephthalat, kurz PET.

Obwohl die Glasflasche mit 600 Gramm Eigengewicht fast so schwer ist wie die 0,7 Liter Wasser darin, kann sie ihre Stellung gegen die viel leichtere Schwester behaupten. Weit über fünf Milliarden Mal wurde sie inzwischen produziert. Und ein Ende ist nicht absehbar. Umweltfreundlicher als die PET-Flasche ist sie allemal. Aber eben auch schwerer, weshalb ich, ich bekenne es, die PET-Flasche inzwischen bevorzuge.

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