Zum ersten Mal wird das Spezialschiff „Canopée“ der Arianegroup in dieser Woche eine Oberstufe für die nächste Generation des europäischen Trägersystems, die Ariane-6, aus Bremen abholen und nach Kourou in Französisch-Guyana bringen.
Am Montag war die Verladung der äußerst empfindlichen Fracht wegen des starken Windes nicht möglich – am Dienstagfrüh ist das Schiff in Bremen gestartet und passierte Nordenham und Bremerhaven am späten Vormittag.
In Bremen gebaut und per Schiff verschickt
Es ist nicht nur eine Premiere für das Schiff. Es handelt sich vor allem um die erste Oberstufe für die Ariane-6, die in das All fliegen wird. Präsent des Senats Andreas Bovenschulte und die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation, Kristina Vogt, waren bei der Auslieferung in Bremen dabei.
Die Ariane-6 wird die Ariane-5 ersetzen, die nahezu 30 Jahre lang Europas unabhängigen Zugang zum All sicherte.
Bremen liefert das „Gehirn“ des Trägers
Die Rakete wird bis zu elf Tonnen Nutzlast bei jedem Start bewegen können. Die kann aus mehreren Satelliten bestehen, die in unterschiedliche Umlaufbahnen gebracht werden. Dafür ist die aus Bremen stammende Oberstufe verantwortlich, sie ist quasi das „Gehirn“ des Trägers.
So besonders die Oberstufe ist, so besonders ist auch das Transportschiff „Canopée“. Im Oktober vorigen Jahres war das Schiff bereits einmal für Tests in Bremen gewesen.
Reise nach Kourou in Französisch-Guyana
Nun wurde die erste Oberstufe des Systems auf die Reise nach Kourou in Französisch-Guyana geschickt. Französisch-Guayana liegt im Norden von Südamerika am Atlantischen Ozean zwischen Brasilien und Suriname.
Das Merkmal des französischen RoRo-Schiffes sind vier große, klappbare Segel, die den Antrieb unterstützen. Zusammen kommen sie auf rund 1.400 Quadratmeter Fläche.
Die „Canopée“ sammelt alle Teile der Ariane ein und bringt sie nach Kourou, wo sie zusammengesetzt werden. Der Erststart der Ariane-6 ist für diesen Sommer geplant.