Niedersachsen

Salzgitter plant vorsichtiger fürs Gesamtjahr

Trotz leicht steigender Preise rechnet Salzgitter erst 2026 mit spürbaren Verbesserungen. Warum das Unternehmen jetzt bei den Jahreszielen auf die Bremse tritt.

Von dpa
10. November 2025
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Für das laufende Jahr peilt Salzgitter nun etwas weniger Umsatz an. (Archivbild)

Für das laufende Jahr peilt Salzgitter nun etwas weniger Umsatz an. (Archivbild)

Foto: Hauke-Christian Dittrich

Der Stahlkonzern Salzgitter wird aufgrund der weiterhin schwachen Nachfrage vorsichtiger für das Gesamtjahr. Angesichts der anhaltenden konjunkturellen Schwächephase blieben die Margen im gesamten Jahr 2025 unter Druck, teilte das Unternehmen in Salzgitter mit. 

Zwar hätten sich zuletzt die Preise moderat erholt, die positiven Effekte werden sich jedoch voraussichtlich erst 2026 erkennbar in Umsatz und Ergebnis bemerkbar machen. Deshalb erwarte das Unternehmen nun die untere Hälfte der Spannen für die bisherigen Jahresziele.

Zölle sollen Stahlindustrie helfen

Für 2026 zeigte sich Finanzvorständin Birgit Potrafki etwas zuversichtlicher. „Zusätzlich bergen die von der EU-Kommission kürzlich vorgestellten neuen handelspolitischen Instrumente das Potential, die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Stahlindustrie zu stärken.“ Sollte sich im kommenden Jahr darüber hinaus die Konjunktur erholen, „rechnen wir insgesamt mit einer Verbesserung der Ergebnissituation“.

Die EU-Kommission hat vorgeschlagen, die heimische Stahlindustrie mit deutlich höheren Zöllen vor billiger Konkurrenz aus Ländern wie China zu schützen. Zudem soll die Menge für zollfreie Importe nahezu halbiert werden.

Konkret soll der Zollsatz für Importe, die darüber hinausgehen, auf 50 Prozent verdoppelt werden. Das könnte Auswirkungen haben auf die schwierigen Verhandlungen mit den USA, die für Stahl und Aluminium Importzölle von 50 Prozent erheben. 

Prognose zurückhaltender

Für das laufende Jahr peilt Salzgitter nun einen Umsatz leicht oberhalb von 9,0 Milliarden Euro an. Zuletzt waren hier 9,0 Milliarden bis 9,5 Milliarden Euro im Plan. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll nun 300 Millionen bis 350 Millionen Euro erreichen. Zuvor waren hier bis zu 400 Millionen Euro angepeilt. 

Für das Vorsteuerergebnis wird mit einem Verlust zwischen 100 und 50 Millionen Euro gerechnet. Die alte Spanne lag bei minus 100 Millionen bis zu einem ausgeglichenen Ergebnis.

Schwaches konjunkturelles Umfeld belastet

Im dritten Quartal ging der Außenumsatz um gut elf Prozent auf 2,2 Milliarden Euro zurück. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen legte hingegen um mehr als ein Fünftel auf 107,2 Euro zu. Weiterhin hohe Importmengen sowie ein anhaltend starker Wettbewerbsdruck durch Billigimporte belasteten das Geschäft, hieß es.

Vor Steuern machte Salzgitter mit 11,1 Millionen Euro wieder einen Gewinn, nach einem Verlust von knapp 153 Millionen im Vorjahreszeitraum. In der ersten Jahreshälfte hatten ein schwaches konjunkturelles Umfeld und eine sinkende Stahlnachfrage auf die Ergebnisse gedrückt.

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