Was beschert denen Glücksgefühle, die die Geräusche des Krieges simulieren? Wer sind die, die Maschinengewehrsalven, Einschläge von Mörsergranaten oder die Explosion von Handgranaten nachahmen? Diese Fragen stelle ich mir seit dem Jahreswechsel.
Dass man Raketen in den dunklen Himmel schickt und sich an den bunten Bildern erfreut, kann ich nachvollziehen. Aus der Entfernung, am besten von einer Anhöhe aus betrachtet, geht von den farbenfrohen Blitzen und verglühenden Sternen durchaus Faszination aus - zumal die Ohren nicht betäubt werden.
Anders verhält es sich mit Kanonenschlägen und all den anderen Explosivstoffen, die in der jüngsten Silvesternacht in rekordverdächtigen Mengen gezündet wurden. Sie haben für einen exzessiv hohen Lärmpegel gesorgt - ohne jedes Farbenspiel. So muss es sich anhören, wenn die Front nicht weit ist, kam es mir in den Sinn. Worin liegt der Reiz? Das Spektakuläre geht dem Geknalle ab. Es weckt böse Geister, statt sie zu vertreiben.
Wenn es denn sein muss, dann ein Höhenfeuerwerk in den Orten, in denen ein Rathaus steht - so wie in Zeven zum Jahrmarkt. Das private Böllern sollte unterbleiben. Wer Krieg spielen möchte, der setzt sich vor die Konsole oder meldet sich als Freiwilliger für den Einsatz in der Ostukraine.