Bremerhaven

Warnstreik: Am Dienstag fährt kein Bremerhaven Bus – auch Schulbusse betroffen

Kein Bremerhaven Bus fährt, auch kein Schulbus: Die Gewerkschaft Verdi hat zum Streik aufgerufen und am heutigen Dienstag, 20. Februar, müssen Schüler und Berufstätige anders ans Ziel kommen. Die Streikenden fordern ein Angebot.

Warnstreik bei Bremerhaven Bus: Am Dienstag fallen sämtliche Busfahrten aus.

Warnstreik bei Bremerhaven Bus: Am Dienstag fallen sämtliche Busfahrten aus. Foto: Scheschonka

Die Gewerkschaft Verdi hat zum Streik aufgerufen und bei Bremerhaven Bus steht am Dienstag alles still. Keine Busse fahren, auch keine Schulbusse.

An allen Haltestellen mit elektronischer Anzeige läuft ein Text „Alle Fahrten entfallen“. Entsprechend leer sind viele Haltestellen am Morgen. Dafür sind die Zufahrtsstraßen etwas voller: Wer konnte, war aufs Auto umgestiegen.

Dank des trockenen Wetters wurde auch das Rad für Gelegenheitsfahrer eine Alternative. Wenn am Hauptbahnhof ein Zug hält, setzen sich danach viele Menschen zu Fuß in Bewegung – einzeln oder in Kleingruppen laufen sie an Hauptstraßen entlang.

Regionalbusse wie die 550 nach Nordholz fahren nach Plan

Nur wer in den Landkreis fahren wollte, hatte Glück. Denn die Regionalbusse beispielsweise nach Nordholz oder Hagen werden nicht bestreikt.

Auch die Kundencenter in Mitte und am Hauptbahnhof von Bremerhaven Bus bleiben während des Streiks ganztägig geschlossen. Die Beschäftigten sind aber nicht etwa zu Hause, sie haben sich vor dem Betriebsgelände von Bremerhaven Bus an der Hexenbrücke versammelt.

In einer Kundgebung formulieren die Streikenden ihre Forderungen zusammen mit Vertretern von Verdi. Die Gewerkschaft fordert drei Tage mehr Urlaub, Erhöhung der Zulagen, Verdopplung des Urlaubsgeldes und einen besseren Zuschnitt der Dienste.

„Das Wichtigste ist geschafft, heute fährt kein Bus in Bremerhaven. Wir gehen morgen mit breiter Brust in die Verhandlungen. Wir wollen ein Angebot sehen“, sagt Gewerkschaftssekretär Franz Hartmann während der Kundgebung.

Zeitpunkt des Streiks sei nicht nachvollziehbar

Der Geschäftsführer von Bremerhaven Bus, Robert Haase, war am Streiktag auf einem Außentermin. Er ist sauer über den Zeitpunkt des Streiks.

„Wir haben erst einen Verhandlungstag gehabt, da wurden die Forderungen ausgetauscht. Morgen ist erst der zweite Verhandlungstag. Dass dann davor ganztägig gestreikt wird, ist für mich nicht nachvollziehbar“, erklärt er.

40 000 Fahrgäste habe Bremerhaven Bus täglich und die treffe der Ganztagsstreit hart. Er bedauere die Unannehmlichkeiten, sagt Haase.

Was die Forderungen der Gewerkschaft und der Beschäftigten angehe, sieht der Geschäftsführer aktuell wenig Spielraum, angesichts der angespannten Haushaltslage der Stadt Bremerhaven.

Streikenden wollen bis zum Abend vor Ort bleiben

Und genau das ärgert die Gegenseite: „Auf die Forderungen gab es ein Lächeln von Herrn Haase und das war es“, sagt Betriebsrat Frank Sperling. Man könne nicht einerseits den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs fordern und dann kein Geld in das Projekt stecken. Und Hartmann kritisiert: „Die kommen sogar mit Gegenforderungen, ihr sollt länger arbeiten und effizienter werden, das lassen wir uns nicht gefallen.“

Auch die Bremerhavener Politik bekam ihr Fett weg, die sei im Dornröschenschlaf und hoffe, dass irgendwoher Geld komme, statt sich zu aktiv zu kümmern, so Bremerhaven Bus-Betriebsrat Frank Sperling.

Und Karsten Fröbe von der BSAG aus Bremen schlägt Oberbürgermeister Grantz vor, doch selbst mal eine Feiertagsschicht im Bus zu fahren, wenn er meint, man müsse leicht Leute finden, es sei doch nicht mal ein Schulabschluss nötig. Den brauche man übrigens auch nicht, so Fröbe, um Politiker zu werden.

Die Streikenden wollen bis 18 Uhr vor dem Betriebsgelände bleiben. Am Mittwoch soll verhandelt werden – wenn nötig bis in die Nacht, sagt Franz Hartmann.

Ab Mittwochmorgen – die erste planmäßige Fahrt ist gegen 4 Uhr angesetzt – soll der Busverkehr wieder rollen. Sollten der morgige Verhandlungstag jedoch keinen Fortschritt bringen, seien weitere Warnstreiks nicht ausgeschlossen.

Was ein Busfahrer verdient und warum die Fahrer bestimmte Zulagen und andere Dinge fordern, erklären wir im Laufe des Tages in einem weiteren Artikel.

Busfahrer streiken: Kein Bus in Bremerhaven unterwegs

Bei einer Kundgebung auf dem Gelände von Bremerhaven Bus fordern die Busfahrer bessere Arbeitsbedingungen.

Streik-Kundgebung von Bremerhaven Bus an der Hexenbrücke in Bremerhaven.

Streik-Kundgebung von Bremerhaven Bus an der Hexenbrücke in Bremerhaven. Foto: Scheschonka

Warnstreik bei Bremerhaven Bus: Am Dienstag fallen sämtliche Fahrten aus.

Warnstreik bei Bremerhaven Bus: Am Dienstag fallen sämtliche Fahrten aus. Foto: Wessolowski

Warnstreik bei Bremerhaven Bus: Am Dienstag fallen sämtliche Fahrten aus.

Warnstreik bei Bremerhaven Bus: Am Dienstag fallen sämtliche Fahrten aus. Foto: Scheschonka

Warnstreik bei Bremerhaven Bus: Am Dienstag fallen sämtliche Fahrten aus.

Warnstreik bei Bremerhaven Bus: Am Dienstag fallen sämtliche Fahrten aus. Foto: Iven

Maike Wessolowski

Reporterin

Maike Wessolowski wurde in Remscheid geboren. Die ausgebildete Reiseverkehrskauffrau und Reporterin lebte und arbeitete in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Niedersachsen, bis sie 2018 in Bremerhaven festmachte. An der Region schätzt sie: Menschen, Maritimes, Möglichkeiten.

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