Es schreibt sich besser, wenn ein Hund im Raum ist. Diese Erkenntnis hat Ian McEwan kürzlich Journalisten einer großen Wochenzeitung verraten. Der Mann muss es wissen, denn er verdient mit dem Schreiben seine Brötchen. Ich tue das auch, wenn auch nicht mit Büchern, die regelmäßig in Bestsellerlisten auftauchen.
Für mich reicht es deshalb eine Nummer kleiner. Ich meine: Es muss nicht unbedingt ein Hund sein, eine Katze reicht auch. Mir zumindest. Es ist das gleichmäßige Atmen und die Gewissheit, dass jemand im Raum ist, der zwar lebt, aber nicht nervt. Das ist wichtig und das macht die Katze gut.
Allerdings wird sie lauter. Mit jedem Jahr, das sie lebt, wird ihr Atmen hörbarer. Genau genommen stelle ich seit einiger Zeit fest: Die Katze schnarcht. Da scheinen wir Säugetiere uns kaum voneinander zu unterscheiden, ob wir ein Fell haben oder nicht. Das Alter lässt uns lauter werden. Wenigstens, wenn wir schlafen.
Stören tut mich das Schnarchen allerdings nicht. Ich genieße es, dass sie da ist und kann dann gleich noch mal besser in die Schreibtasten hauen.

Redakteurin Saskia Harscher. Foto: Arnd Hartmann