1|„Verandering“
Die „Verandering“ wurde als Zweimaster für Watt- und Sundfahrten 1898 in Raamsdonkveer (Niederlande) gebaut. Die Bremische Evangelische Kirche kaufte die „Verandering“, die auf der Weser, dem ostfriesischen Wattenmeer und der Ostsee unterwegs ist, im Jahre 2001.
Sieht man davon ab, dass sie keine Güter mehr transportiert, sondern stattdessen für die Unterbringung von Gruppen umgebaut sowie mit einem Motor und Sicherheitseinrichtungen ausgestattet wurde, ist das Plattbodenschiff als gaffelgetakelte Ketsch ein echter Traditionssegler. „Verandering“ ist holländisch und heißt Veränderung.

Verandering Foto: Bremische Evangelische Kirche
2| „Gulden Leeuw“
Im Jahre 1937 als motorisiertes Forschungsschiff „Dana“ für das dänische Landwirtschaftsministerium gebaut, zwei Jahre später um neun Meter verlängert und lange Zeit als Offshore-Versorger und Schulschiff unterwegs, bekam es 2007 in den Niederlanden das heutige Aussehen als Dreimast-Toppsegelschoner. Ihr Heimathafen ist Kampen.
Seit dem ersten Besuch zur Sail 2010 steht Bremerhaven bei der „Golden Leeuw“ regelmäßig auf der Törnliste. So auch bei den Maritimen Tagen. Dort können Open-Ship-Besucher und Törngäste noch handgefertigte Originaldetails aus dem Geburtsjahr des Schiffes entdecken, und unter Deck die Atmosphäre der 1930er Jahre spüren.

Gulden Leeuw Foto: pr
3| „Mare Frisium“
Die „Mare Frisium“ lief im Jahre 1916 in einer Werft in den Niederlanden als Heringslogger „Petronella“ vom Stapel. Sie war ursprünglich mit zwei Masten als Gaffelketch getakelt. Ende der 1940er Jahre wurde sie zu einem Frachtsegler, dann zu einem Küstenmotorschiff umgebaut und verlängert. Mitte der 1990er Jahre wurde sie als Dreimast-Topsegelschoner neu hergerichtet und dient seit dem Umbau unter ihrem heutigen Namen „Mare Frisium“ als Passagiersegler. Seit 2005 gehört das Segelschiff der Nord Event GmbH. Zu den Maritimen Tagen hatte das Segelschiff keinen allzu langen Weg. Ihr Heimathafen liegt in Hamburg.

Mare Frisium Foto: Gerrit Meier
4| „Galeón Andalucia“
Die „Galeón Andalucia“ ist der originalgetreue Nachbau einer Galeone. Dieser zumeist dreimastige Schiffstyp wurde im 16. Jahrhundert durch die Spanier entwickelt und bald von nahezu allen europäischen Seenationen übernommen und weiterentwickelt.
Galeonen waren der Inbegriff eines schnellen, sehr wendigen Kriegsschiffes mit großer Hochseetauglichkeit. Da es keine brauchbaren Konstruktionszeichnungen für den Nachbau eines solchen Schiffes gab, umfasste das Bauprojekt „Galeón Andalucia“ auch das Zusammentragen sämtlicher für den Bau notwendiger Informationen, Maße und anderer wichtiger Details.
Sicherheit und Innovation spielten bei dem Bau des Schiffes eine große Rolle. So wurden der komplette Rumpf und die Decks aus Glasfaserlagen hergestellt und anschließend mit Holz verkleidet. Wenn sie nicht gerade bei den Maritimen Tagen zu Gast ist, ist die „Galeón Andalucia“ als schwimmendes Museum auf den Weltmeeren unterwegs, um an die Zeit der spanischen Entdeckungs- und Handelsreisen zu erinnern.

Galeón Andalucia Foto: Fundación Nao Victoria
5| „Großherzogin Elisabeth“
Das fast 64 Meter lange Segelschulschiff ist im Jahr 1909 in den Niederlanden vom Stapel gelaufen. Die „Lissi“ ist ein Dreimast-Gaffelschoner, hat ihren Heimathafen in Elsfleth an der Weser und wird seit 1982 vom dortigen Schulschiffverein betrieben. Es sind auch Gästefahrten möglich.

Großherzogin Elisabeth Foto: Schulschiffverein Großh. Elisab
6| „Gesine von Papenburg“
„Schmack“ heißt der Schiffstyp und ist ein Nachbau aus Papenburg des originalen Küstenseglers, der noch bis ins 19. Jahrhundert an deutschen Küsten unterwegs war. Die 28 Meter lange „Gesine von Papenburg“ ist 1985 vom Stapel gelaufen, hat einen Stahlrumpf und gilt als die letzte fahrbereite Schmack in Deutschland.

Gesine von Papenburg Foto: Jörn Tanke
7| „Pascual Flores“
Die Replik eines ehemaligen Frachtenseglers wurde in Torrevieja aus der Region Alicante in Spanien mit viel Aufwand, Herzblut und nach Art, wie es im 19. und 20. Jahrhundert gemacht wurde, wiederhergestellt. Torrevieja ist auch der Heimathafen der „Pascual Flores“. Eigner des Segelschiffes ist die „Fundación Nao Victoria“, die sich auf den Betrieb und Vermarktung von historischen Schiffsrepliken spezialisiert hat.

Pascual Flores Foto: Fundación Nao Victoria
8| „Nao Victoria“
Die „Nao Victoria“ ist ein Nachbau der „Victoria“. Das Original war ein Schiff des Geschwaders von Ferdinand Magellan. Er sollte im Auftrag der spanischen Krone eine Westroute zu den Gewürzinseln finden und wurde dabei im Jahr 1519 zum Initiator der ersten historisch belegten Weltumsegelung. Die „Victoria“ war das einzige Geschwaderschiff, das diese Weltumseglung vollendete. Ihr Heimathafen liegt in Sevilla.

Nao Victoria Foto: Kathrin Leverentz
9| „Landrath Küster“
Der Kutter „Landrath Küster“ wurde 1889 in Cranz, einem kleinen Ort westlich von Finkenwerder, gebaut, und ist der älteste noch existierende Finkenwerder Hochseekutter. Zugleich ist es das älteste Schiff, das bei den maritimen Tagen zu Gast ist. 1991 wurde der Hochseekutter durch den ABM-Träger „Altonaer Jugendarbeit“ erworben und fünf Jahre lang von Grund auf restauriert. Über Deck sieht dennoch alles aus wie im Baujahr 1889.

Landrath Küster Foto: imago stock&people
10| „Alexander von Humboldt II“
Die „Alexander von Humboldt II“ hat ihren Heimathafen in Bremerhaven und ist das Flaggschiff der Maritimen Tage. Die Stammcrew der „grünen Lad“ ist auf allen Weltmeeren unterwegs und zieht alle Hochsee-Segelbegeisterten in ihren Bann.

Alexander von Humboldt 2 Foto: Maurizio Gambarini
Maritime Tage – Wo finde ich was?
Quelle: Erlebnis Bremerhaven