Das Naturschutzgebiet „Ostetal mit Nebenbächen“ ist insbesondere durch weitläufige Grünlandflächen geprägt. Von trockenen Standorten auf dem Geesthang zieht sich der Feuchtegradient hinunter bis zu den feuchten Wiesen im Überschwemmungsbereich der Oste. Diese unterschiedlichen Standortortbedingungen bringen eine besondere Pflanzenvielfalt hervor.
„Kuckucks-Lichtnelke, Wiesenschaumkraut oder auch verschiedene Hahnenfuß-Arten zieren im Frühsommer die Wiesen und Weiden“, freut sich Hannah Kohlhagen, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Ökologischen NABU-Station Oste-Region (ÖNSOR), über die Blütenpracht.
„Die artenreichen Flächen bieten aber auch wertvollen Lebensraum und Nahrung für zahlreiche Tierarten. Sie sind nicht nur Lebensraum für Rehe und Hasen, sondern auch für viele Insektenarten wie Heuschrecken, Tagfalter, Zikaden und weitere Wirbellose“, beschreibt die Vegetationsökologin die Bedeutung extensiv genutzter Grünlandflächen.
Schutz artenreicher Feuchtwiesen
Der Erhalt und die Förderung artenreicher Wiesen und Weiden sind nicht nur entlang der Oste von besonderer Bedeutung. „Vor allem Nutzungsänderungen wie zu häufige Mahd oder auch die Nutzungsaufgabe führten dazu, dass einst häufige Pflanzenarten heute inzwischen selten geworden oder ganz verschwunden sind“, bedauert Walter Lemmermann, Vorsitzender des NABU-Kreisverbandes. „Der Schutz artenreicher Feuchtwiesen liegt uns deshalb besonders am Herzen. Wir haben vor einigen Jahren mehrere Feuchtflächen aufgekauft und versuchen, diese entsprechend zu entwickeln“, ergänzt Renate Warren, stellvertretende Vorsitzende des Verbandes.
Im Rahmen ihrer Schutzgebietsbetreuung hat die ÖNSOR gemeinsam mit dem Kreis-Naturschutzamt verschiedene Projekte im Osteland angeschoben, um die Arten- und Blütenvielfalt zu fördern. Darüber hinaus betreut die ÖNSOR mehrere Landesflächen, wie die nahe Spreckens gelegenen Areale. In Zusammenarbeit mit dem Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz führt sie hier unter anderem botanische Erfassungen durch und versucht, die Flächen zu pflegen und entwickeln.
Was ist aber nötig, um artenreiche Flächen zu erhalten? Wie reagieren die einzelnen Arten auf die unterschiedlichen Nutzungsformen und -intensitäten oder auf Umweltveränderungen? Diesen und weiteren Fragen soll bei der etwa zweistündigen Exkursion nachgegangen werden. Dazu laden der NABU-Kreisverband und die ÖSNOR am Pfingstmontag, 29. Mai, nahe Spreckens ein. Treffpunkt ist um 15 Uhr am Friedhof Spreckens.