Ausflugsziele schlagen Corona-Blues ein Schnippchen

Eigentlich würde heute Abend vielerorts das Maibaumsetzen stattfinden. Eigentlich gäbe es morgen Kundgebungen zum 1. Mai. Wenn es die Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie nicht gäbe. Doch auch ohne Festivitäten und wenn auch Gaststätten, Museen, Tierparks, Kinos und alle anderen Veranstaltungsorte geschlossen sind, Langeweile muss nicht aufkommen. Schließlich bietet das lange Wochenende Gelegenheit zu Ausflügen, selbst bei mäßigem Wetter. Die Kreiszeitung gibt Tipps für Wander- und Radfreunde.

Welcher Spaziergang bietet schon eine solche Aussicht? Zehn Minuten zu Fuß vom Fähranleger-Parkplatz in Blexen wird es spektakulär.

Welcher Spaziergang bietet schon eine solche Aussicht? Zehn Minuten zu Fuß vom Fähranleger-Parkplatz in Blexen wird es spektakulär. Foto: Ellen Reim


Klar, wer sich jetzt auf den Weg macht, sollte Proviant einpacken, denn eine Einkehr ist nicht möglich. Dafür besteht aber die Chance, gerade Naturschönheiten ganz genau und mit Muße in Augenschein zu nehmen.

Ebenfalls empfehlenswert ist es, Wetterschutz mitzunehmen. Fürs Wochenende ist nicht eitel Sonnenschein vorausgesagt. Gut gerüstet steht dann dem Freiluftspaß nichts mehr im Weg.

Um sich den Wind um die Nase wehen zu lassen, muss niemand weit fahren. Industriebauten, Schafe, Blick auf Schiffe und Hafenanlagen, eine malerische Kirche und gute Wege: Das alles bietet die Blexer Rundtour, die etwa 7 Kilometer lang ist. Start und Ziel ist der Parkplatz beim Fähranleger. Von dort geht es am Steelwind-Werk vorbei zum Weg außendeichs mit Blick auf Bremerhaven. Wer nach gut der Hälfte der Strecke eine Pause einlegen möchte, hat dazu Gelegenheit auf der Bank mit spektakulärem Ausblick. Danach geht es oben auf dem Deich in Richtung Blexer Kirche. Von dort ist es nur noch ein Katzensprung zum Ausgangspunkt.

58 Kilometer Rundweg

Wem 58 Kilometer mit dem Rad nicht zu weit sind, der hat ab dem Nordenhamer Bahnhof eine schöne Rundtour über Eckwarderhörne und Tossens vor sich. Zunächst geht es über den alten Bahndamm an der Moorseer Mühle vorbei und weiter zum Hafen Eckwardersiel. Von dort führt der Radweg am Wasser entlang nach Eckwarderhörne zum Oberfeuer Preußeneck. Das kann zwar zurzeit nicht besucht werden, ist aber trotzdem ein Hingucker. Ebenfalls ideal für ein Päuschen sind Tossens und Fedderwardersiel. Über Burhave, Tetttens und Schweewarden geht es zurück nach Nordenham. Je nach Windstärke und -richtung kann die Tour anstrengend sein.

Die Wesermarsch von ihrer schönsten Seite lässt sich auf der 11 Kilometer langen Rundwanderung ab Huntesperrwerk über den Elsflether Sand erleben. Immer zur vollen Stunde wird die Klappbrücke geschlossen, damit Fuß- und Radwanderer von dort auf die Weserinsel Elsflether Sand gelangen können. Der Weg bietet herrliche Ausblicke auf die Weser, die Hunte und Elsfleth. Über Ohrt geht es zur Eisenbahnbrücke über die Hunte, die auch einen Weg für Fußgänge und Radler bietet. Richtung Norden führt der Weg zum Elsflether Bahnhof und von dort zurück zum Jachthafen und dem Huntesperrwerk.

Bei der Gedenkstätte Bunker Valentin verläuft ein Rundweg um den Bunker. Die Gedenkstätte ist derzeit geschlossen, doch der riesige Bunker ist auch von außen beeindruckend und liegt direkt am Deich.

Bei der Gedenkstätte Bunker Valentin verläuft ein Rundweg um den Bunker. Die Gedenkstätte ist derzeit geschlossen, doch der riesige Bunker ist auch von außen beeindruckend und liegt direkt am Deich. Foto: picture alliance / dpa

U-Boot-Bunker

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Tourentipps

Gut beschriebene Wandertouren bietet der Wanderführer „Bremen - Oldenburg“ aus dem Rother-Verlag. Wander- und Radtouren für jeden Geschmack und jedes Fitnesslevel finden sich auch online auf komoot.de.

Ein Klassiker ist die 14 Kilometer lange Wanderung ums Zwischenahner Meer. Immer nah am Ufer geht es von Bad Zwischenahn über Rostrup und Dreibergen um den See. Sollte es zu regnen drohen, ist auch der kurze Spaziergang vom Parkplatz zwischen dem Rathaus und der Kirche am Meer St. Johannes Baptist entlang der Promenade zum (derzeit geschlossenen) Museum Ammerländer Bauernhaus ein Vergnügen.

Auf der östlichen Weserseite gibt es zahlreiche lockende Ziele für Wanderer. Wer sich für Geschichte interessiert, für den lohnt sich ein Blick auf den direkt an der Weser gelegenen U-Boot-Bunker Valentin bei Bremen-Farge. Die Nationalsozialisten wollten dort U-Boote für den Endsieg bauen lassen. Tauende von Zwangsarbeitern und Häftlingen aus Konzentrationslagern schufteten dort. Die Gedenkstätte ist derzeit geschlossen, doch der Weg um die Bauwerke herum ist eindrucksvoll.

Abgelegen und verwunschen ist der Wollingster See auf der Beverstedter Moorgeest. Eine schöne Wanderung dorthin beginnt an den Angelteichen am Ortsrand von Wehldorf und führt durch Forst und Moor zum Wollingster See. Der Heidesee entstand am Ende der letzten Eiszeit. Auf dem Weg lassen sich nicht nur Schnucken bestaunen, es gibt auch zahlreiche seltene Pflanzen und Tiere zu sehen. Die Tour ist 11 Kilometer lang.

Tourentipps

Gut beschriebene Wandertouren bietet der Wanderführer „Bremen - Oldenburg“ aus dem Rother-Verlag. Wander- und Radtouren für jeden Geschmack und jedes Fitnesslevel finden sich auch online auf komoot.de.

Ellen Reim
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