Die Fans der vier beteiligten Mannschaften beim „Tampentrecken“ feuerten ihre Teams lautstark an. Man könnte das feuchtfröhliche Kräftemessen auch „Tauziehen mit Erfrischung“ nennen, die Unterlegenen nahmen jeweils unfreiwillig ein Bad im Kutterhafen. Es galt, einen „Tampen“ von der Südpier über das Hafenbecken zur Nordpier zu ziehen.
Neben dem mehrmaligen Sieger der Wremer Feuerwehr traten die Darter von den „Mulsum Allstars“ an sowie die „Jungs vom Sägewerk“ und der „Klötentrupp“ aus Sievern. „Jede Mannschaft hat sechs Leute“, erklärte Lutz Heitmann vom Schipperverein die Regeln. „Da die Nordpier etwas abfallend ist und die Südpier gerade, tauschen die beiden Mannschaften wegen der Gerechtigkeit einmal die Seiten.“
Bastian Lübke, 2. Wremer Hafenmeister, moderierte das Spektakel und Lutz Heitmann gab die Anweisungen und Startbefehle. Zuerst sah es nach einem weiteren Sieg der Titelverteidiger von der Wremer Feuerwehr aus, ein Gegner nach dem anderen machte Bekanntschaft mit den Fluten. Sebastian Meyer, ein Wremer, der ursprünglich aus Helgoland kommt, wurde wegen der Sprüche von Bastian Lübke zum Liebling der Zuschauer. Meyer startete für die Allstars aus Mulsum. Er schien sich im Wasser am wohlsten zu fühlen, nicht nur wenn seine Truppe wieder baden gegangen war. Als er gerade wie ein Seehund eine Runde im Hafenbecken drehte in Richtung „Kleiner Preuße“ kam durch den Lautsprecher, „Meyer, willst du zurück nach Helgoland“ und „Der erste Seehund, der von der Aufzuchtstation abgelehnt wurde“.
Sieger geben sich selbstbewusst
Nach acht spannenden „Rennen“ gab es einen Gleichstand zwischen der Feuerwehr und dem Klötentrupp, ein Stechen war nötig. Dabei zog die Feuerwehr im wahrsten Sinne der Worte „den Kürzeren“ und ging baden. Die Sieverner nahmen auf der Bühne den Wanderpokal in Form des „Goldenen Tampens“ entgegen. Auf ihren Sieg angesprochen, nannten sie sehr selbstbewusst die Gründe für den Erfolg. „Wir sehen uns auf gleicher Höhe wie der FC Bayern in der Bundesliga. Wir sind zum ersten Mal dabei und haben uns im Vorfeld offensiv vorbereitet, die Taktik besprochen und die Aufstellung geplant.“ Der Erfolg sei letzten Endes gekommen, weil sie zum richtigen Zeitpunkt die richtigen aus dem Team ausgewechselt hätten. „Wir kommen wieder und werden wieder siegen“, kündigte der Klötentrupp an.
Das Ehepaar Michel aus dem Sauerland macht schon seit drei Jahren Urlaub an der Wurster Nordseeküste. „So was haben wir noch nie erlebt, ist ja sehr lustig.“ Spaß gab es aber auch bei den anderen Attraktionen des Hafenfestes. Pierre König bekam als „Opfer“ beim „DunkTank“ an die 50 Mal das zum Glück gar nicht so kühle Nass zu spüren. Beliebt waren auch die Gästefahrten mit der „Claudia“. Viele Kinder erlebten eine aufregende Fahrt bis zum Kleinen Preußen mit einem Boot unter der riesigen „Hanomag“ Flagge. Beim „Bingo mit Horst“ gab es tolle Preise zu gewinnen.
Räucherfisch und Kuchen samt Kaffee vom Buffet fanden großen Anklang und die Besucher konnten an den Flohmarktständen so manches Schnäppchen ergattern. Technikinteressierte staunten über die Oldtimer-Treckerparade am Rande des Festgeländes. Ein beliebtes Fotomotiv waren die beiden nebeneinanderstehenden „Eicher“- und „Massay Ferguson“-Traktoren, die größenmäßig wie David und Goliath wirkten. Mit der Happy Hour am Abend klang das Wremer Hafenfest aus. Der Wremer Schipperverein war hochzufrieden mit dem diesmal selbst organisierten Hafenfest. (skw)

Der „Klötentrupp“ aus Sievern siegte beim Tampentrecken und bekam den Wanderpokal. Foto: Stehn