Alles vorbei ist erst am Aschermittwoch. Die drei großen Prunksitzungen in der nördlichen Wesermarsch sind für dieses Jahr aber gelaufen. Nach Eckwarden und Ellwürden haben am Wochenende die Narren von Tataah Butjadingen bewiesen, dass auch die vermeintlich drögen Norddeutschen richtig gut Karneval können.
Die beiden Prunksitzungen im Rathaussaal in Burhave boten alles, was Karnevalisten in Wallung bringt. Ich war als Berichterstatter dabei und hab mich prächtig unterhalten gefühlt. Nur ein Punkt, ich gebe es offen zu, hat mir gefehlt.
Wenn ich eine persönliche Hitliste mit Karnevalsschlagern hätte, dann stünde unangefochten ganz oben das wunderbare Lied „Schunkeln ist scheiße“. Hat man die Melodie einmal im Kopf, bekommt man sie nie wieder raus. Für mich ist das Lied sozusagen ein saisonaler Ohrwurm: Steht Tataah an, hab ich es im Ohr. Und ein Gesicht dazu vor Augen.
Denn als Interpret für „Schunkeln ist scheiße“ kommt in Butjadingen nur einer in Frage: Bernd „Bulti“ Bultmann. Der war am Wochenende nicht dabei, sondern saß daheim auf dem Sofa. Selbiges wurde aber prompt zur digitalen Ehrenloge, als Tataah-Präsident Reinhard Evers den Daheimgebliebenen wenigstens akustisch in den Saal holte. Eine feine Geste. Und eine Bereicherung des Programms. Zwar sang der Ex-Lehrer nicht seinen großen Hit. Aber um zwei Witze fürs Narrenvolk im Rathaussaal war er nicht verlegen. Tataah!