Zweieinhalb Wochen ist es her, dass ein Binnenschiff bei Elsfleth gegen die Huntebrücke fuhr und diese stark beschädigte. Das Ausmaß für die hiesige Wirtschaft ist verheerend. Einen positiven Nebeneffekt hat das Debakel aber dennoch. Es lässt mich derzeit ruhiger schlafen. Wie das alles zusammenhängt, erläutere ich gerne.
Vor der Brückenkollision in Elsfleth konnte ich abends nicht richtig einschlafen, geschweige denn mich an meine reguläre Aufstehzeit gegen 7 Uhr halten. Zuglärm durchdrang in regelmäßigen Abständen die Wände der Nordenhamer Wohnung, in der ich momentan lebe.
Anfangs versuchte ich, mir die Zuggeräusche als aufbrausendes Wellenrauschen vorzustellen. Dies gelang mir aber nur mittelmäßig bis schlecht - also offen gestanden bloß mit ganz viel Anstrengung.
Wenn der Zug dagegen am frühen Morgen an meinem Schlafzimmerfenster vorbeidonnerte, stand ich wie das Erdmännchen Rufus aus der Buchreihe von Moritz Matthies kerzengerade im Bett. Das war kein Zustand.
Eine Lösung musste her, aber welche? Für die sorgte unfreiwillig der Schiffsführer des 110 Meter langen Binnenschiffs, der die Huntebrücke rammte und so den Zuglärm fürs Erste verstummen ließ.
Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich hoffe für alle Beteiligten auf eine schnelle Reparatur der Brücke. Bis dahin habe ich hoffentlich ein neues Domizil gefunden und damit wieder meinen gewohnten Schlafrhythmus fernab der Gleise.