In Zeiten, in denen die AfD hohe Umfragewerte erzielt, sollten die Regierungsparteien möglichst gute Arbeit abliefern. Umso erstaunlicher ist es, wie oft in diesen Tagen die Politiker patzen. Bei der Frage, wer aus der CDU der nächste Baustadtrat werden soll, überraschte die Partei gleich mit zwei Kandidaten. Das klingt auf den ersten Blick schön nach demokratischer Vielfalt. Faktisch ist es ein Desaster. Denn es geht immer einer als Verlierer vom Platz. In diesem Falle schaffte es die CDU sogar, beide Bewerber zu beschädigen. Denn auch nach dem Rückzieher eines der Bewerber gab es kein klares Bekenntnis zu dem anderen, der noch im Rennen ist. Da fehlt komplett die innerparteiliche Regie. Die fehlte auch der SPD, als die Bremer Genossen ohne Not mal eben die Pläne zur Unterweservertiefung stoppen wollten und damit die Hafenwirtschaft, die niedersächsische Landesregierung und die Bremerhavener SPD verärgerten. Es fehlten auch hier die Parteimanager, die rechtzeitig erkennen, mit welchen Beschlüssen sich die Parteien selbst beschädigen und Vertrauen verspielen.