Moin

Wenn Kunst die Abrissbirne überflüssig macht

Vorsicht, wenn die Theaterleute im Hafen auftauchen. Auf einmal ist von den geplanten Neubauprojekten dann keine Rede mehr.

Porträt von Klaus Mündelein

Erst Abriss und Neubau, dann doch erhalten und umbauen: Beim Umgang mit dem Columbusbahnhof gab es schon seltsame Kehrtwenden. Bemerkenswert ist dabei jedenfalls, dass der Einsatz der Theatergruppe „Das Letzte Kleinod“ zu einem kolossalen Umdenken geführt haben soll. Seit wann hat die Kunst eigentlich so viel Einfluss? Haben die womöglich auch in der Stadthalle eine Vorstellung gegeben? Das würde erklären, wieso auch hier plötzlich der Abriss kein Thema mehr ist, sondern das marode Gemäuer einer Sanierung unterzogen werden soll. Dass die Kunst zu einem Umdenken führt, ist grundsätzlich eine begrüßenswerte Sache. Im Hafen dürfte man künftig allerdings misstrauisch werden, wenn plötzlich am Gatehouse eine Theatertruppe auflaufen sollte, um unter den Containerbrücken aufzutreten. Dann wäre womöglich zu befürchten, dass nach deren künstlerischer Auseinandersetzung mit dem Leben auf den Terminals noch einer in Bremen auf die Idee kommt, es reiche doch, die alten Kajen an der Weser zu ertüchtigen anstatt sie für viel Geld neu zu bauen.

Klaus Mündelein

Reporter

Klaus Mündelein kümmert sich im Bremer Büro um die Landespolitik. Er hat in Münster studiert und volontiert und kam vor fast 30 Jahren zur Nordsee-Zeitung.

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