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Warum es beim Campen nicht immer das Beste ist, den Längsten zu haben

Detlef Glückselig hat sich übers Wochenende ein Wohnmobil gemietet, um mal zu sehen, wie das so läuft. Ergebnis: Gar nicht, wenn man einmal steht.

Warum es beim Campen nicht immer das Beste ist, den Längsten zu haben

Reisen bildet ja angeblich. Und wenn es am Ende doch nur Einbildung ist - besser als nichts.

Auf das Gefährt, mit dem wir am vergangenen Wochenende auf Reisen waren, hätte ich mir in der Tat etwas einbilden können. Zwar war es nur gemietet. Aber das konnte von außen ja niemand sehen. Also manövrierte ich das siebeneinhalb Meter lange Wohnmobil frei nach dem Motto „Ich hab den Längsten“ mit der Lässigkeit desjenigen, der hier ganz in seinem Element ist, durch die engen Gassen des Campingplatzes von Dornum.

Um ehrlich zu sein, hatte ich vielleicht einen der, aber sicher nicht den Längsten; da gab es noch ganz andere Kaventsmänner. Und um nochmal ehrlich zu sein, war ich auch nicht lässig, sondern gab mir nur redlich Mühe, so zu wirken. Tatsächlich standen mir die Schweißperlen auf der Stirn, weil unsere gemietete rollende Luxus-Suite eben nicht nur lang, sondern auch ganz schön breit war - ausreichend breit jedenfalls, dass einem auf den schmalen Straßen Ostfrieslands bei einem entgegenkommenden Trecker angst und bange werden konnte.

Letztlich klappte alles prima und frei von Karambolagen. Den Test, der das Wochenende auch darstellte, hat das Wohnmobil dennoch nicht bestanden. Unter Campern gilt die Regel: Länge läuft. Bei mir lief, einmal angekommen, gar nix mehr. Ich war froh, als das Schiff sicher auf dem Platz stand, und hatte keinerlei Ehrgeiz, es außer auf der Rückfahrt noch einmal zu bewegen. So war unser Radius auf das Wenige eingeschränkt, was fußläufig zu erreichen war, und das war nicht viel.

Wenn mir also das nächste Mal ein Camper mit „Länge läuft“ kommt, werde mit einem Spruch zu kontern wissen, der mindestens genau so abgegriffen, aber eben auch wahr ist: In der Kürze liegt die Würze!

Detlef Glückselig

Redaktionsleiter

Er ist mit Leib und Seele Lokaljournalist. Seit 1984 berichtet er aus der Wesermarsch. Es sind die Menschen und ihre Geschichten, die ihn interessieren. Detlef Glückselig ist der Redaktionsleiter der Kreiszeitung.

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