Von leiser Kraft, lauter Kraftmeierei und was Narzissen und die Post verbindet

„Wirkliche Kraft macht keinen Lärm. Sie ist da und wirkt.“ Welch ein Satz. In einer Zeit großkotzig und populistisch grölender, lärmender hohler Kraftmeierei ein feiner, leiser, reicher und starker Satz. Er ist von Albert Schweitzer. Der Arzt, Musiker, Philosoph, Pazifist und Friedensnobelpreisträger ist dieser Tage vor 150 Jahren zur Welt gekommen, hat als „Urwalddoktor“ in der ärmsten Region Afrikas, Lambarene, ein Krankenhaus aufgebaut. Bücher verfasst. Virtuos Bach auf der Orgel gespielt... Einer, der mit seiner ureigenen Kraft und der seiner Verbündeten und jener universellen Kraft, die manchmal jedem von uns einfach so geschenkt wird, die Welt verändert hat. Besser gemacht. Menschlicher. Das kann nicht jeder in dieser Dimension. Aber im Kleinen, Täglichen schon. Darum sag ich hier schnell zum Beginn eines unwägbaren neuen Jahres von Herzen Danke - allen, die mich in den Wochen um Weihnachten, Silvester, Neujahr durch eine der dunkelsten Zeiten meines Lebens mit kleinen Gesten begleitet und es etwas heller gemacht haben. Licht hab ich mir auch selbst angeknipst, sonnengelbes, Zukunft ausstrahlendes: An Silvester hab ich mir ein Bündel grüner staksiger Narzissen auf den Balkon gestellt. Die sind heut‘ noch frisch - und öffnen sich jetzt. Stille Kraft, die da ist und wirkt. Und noch eine: Auf der Post ein kleines Gespräch mit der hilfsbereiten Schalter-Dame Ina. Wir kennen uns schon lange. Zum Abschied lächelt sie mich an: „Meine Mutter Almuth hat mir das immer gesagt: Vergiss nicht, Kind: Kopf hoch! Die frische Luft ist oben!“ Danke, Almuth und Ina!