Cuxland

So funktioniert die Integreat-App im Praxistest

Der Landkreis Cuxhaven hat sie vorgestellt, Rada Meyer, Praktikantin in der Redaktion der NORDSEE-ZEITUNG, hat sie getestet. Die Rede ist von der neuen App zur Integrationsförderung. Die Journalistin aus der Ukraine hat viel Positives entdeckt.

Rada Meyer

NZ-Praktikantin Rada Meyer, Journalistin aus der Ukraine, hat die neue Integrations-App des Landkreises Cuxhaven einmal gründlich unter die Lupe genommen. Foto: Hartmann

Die sogenannte Integreat-App, die der Landkreis an den Start gebracht hat, soll Flüchtlingen den Start im Cuxland erleichtern. Vorerst gibt es das digitale Hilfsmittel nur im Landkreis. Vom Grundsatz her hat die App Ähnlichkeit mit der ukrainischen Anwendung „Diia“ - dabei handelt es sich um das E-Government-Portal der Ukraine. Das macht neugierig.

Die ersten Schritte: Herunterladen kann man sich die Integreat-App kostenlos. Sie ist im Apple Store oder bei Google-Play zu finden. Das geht schnell und ist unkompliziert. Weiterer Vorteil: Die App lässt sich auf verschiedene Sprachen einstellen.

Übersichtlichkeit: Auf dem Starbildschirm der Integreat-App finden sich verschiedene Buttons - von „Willkommen und Ankommen“ über „Zusammenleben in Deutschland“ bis hin zu „Rechtliches“, „Arbeit und Ausbildung“ sowie „Kita, Schule und Studium“. Hier sind alle wissenswerten Infos verständlich aufgelistet. Es gibt einen Hinweis auf releavante Beratungs- und Anlaufstellen für Flüchtlinge, es gibt einen Überblick über Ämter, die man anlaufen sollte, wenn man aus fremden Ländern kommt. Zudem besteht die Möglichkeit, sich genauer mit den einzelnen Kommunen im Landkreis zu befassen. Welche Ärzte sind in den Städten und Gemeinden zu finden, welche Schulen und, und, und. Nützlich, weil auf diese Weise Hemmschwellen gesenkt werden.

Sehr wichtig: Unter dem Punkt „Willkommen und Ankommen“ sind nicht nur wichtige Ämter wie Einwohnermeldeamt , Ausländerbehörde oder Amt für Soziale Leistungen“ enthalten, sondern es gibt auch einen Online-Wegweiser. Der präsentiert Anträge auf Kindergeld ebenso wie einen Antrag auf Sozialhilfe unter anderem in den Sprachen Arabisch, Englisch, Persisch, Französisch und Ukrainisch. Nur das Russische fehlt.

Interessant: Ein besonderer Fokus wird unter dem Button „Zusammenleben in Deutschland“ auf die Themen Meinungsfreiheit, Gleichberechtigung von Mann und Frau, Religionsfreiheit und Gewaltfreiheit gelegt. Für Menschen, die aus Ländern kommen, wo derlei Grundprinzipien kaum oder gar nicht beachtet werden, ist das besonders hilfreich - vor allem, weil in der App darauf hingewiesen wird, an wen man sich im Falle von Verstößen wenden kann.

Smartphone

Infos für Menschen aus der Ukraine gibt es viele. Ein spezieller Button hilft bei der Orientierung. Foto: Hartmann

Reaktionen: Über diese App haben bereits ukrainische Nutzer, die aufgrund des Krieges in der Ukraine nach Deutschland gekommen sind, ihre Bewertungen abgegeben. „Diese App hat mir sehr gut gefallen. Alles ist klar und strukturiert“, sagt Anna, die vor einem Jahr aus der Ukraine nach Deutschland gekommen ist. „Es gibt Antworten auf die wichtigsten Fragen und Probleme, mit denen eine Person in Deutschland konfrontiert sein kann. Ich denke, dass jeder diese App haben sollte, der einen reibungslosen und schnellen Zugang zu Informationen haben und sich leicht in Deutschland integrieren möchte.“

Feedback: Eine der praktischen Funktionen der App ist das Feedback an die Entwickler. Benutzer haben die Möglichkeit, Verbesserungsvorschläge zu senden und ihre Meinungen zu teilen, um die App in Zukunft nützlicher und effektiver zu gestalten.

Nachteile: Trotz all dieser Vorteile ist zu beachten, dass der Abschnitt mit „Nachrichten“ und „Veranstaltungen in Cuxhaven“ derzeit noch leer ist. Es ist auch unbekannt, welche Art von Nachrichten dort veröffentlicht werden. Ein weiterer Nachteil ist, dass diese App aufgrund ihrer zahlreichen Infos nur für Benutzer in Cuxhaven wirklich nützlich ist. Inhaltliche Ausflüge nach Bremerhaven gibt es nicht. Noch nicht.

Fazit: Insgesamt ist die Integreat-App eine wertvolle Ressource für Flüchtlinge, die Informationen und Unterstützung in verschiedenen Aspekten des Lebens in Deutschland bietet. Aufgrund der Inhalte ist lokale Nähe gegeben. So fällt Integration leichter.

Rada Meyer

Praktikantin

Rada Meyer arbeitete bei der Allukrainischen Medien Gruppe, deren Spezialisierung Politik, Wirtschaft, Kriminalität umfasste. Zuletzt leitete sie die Pressestelle im Wirtschaftsentwicklungskomitee des ukrainischen Parlaments. Seit Januar ist sie Praktikantin in der Redaktion.

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