Die menschliche Wahrnehmung ist manchmal eine rätselhafte: Als ich mich am Montag im Halbschlaf dem frühen Morgen entgegenwälzte, tauchten Berge vor meinen Augen auf. Ich sah sie deutlich: gigantische Felsformationen aus uralter Zeit, auf den Spitzen mit frischgefallenem Schnee bedeckt. In den Hängen unterhalb standen Höfe und Hütten, und die eine oder andere Ziege weidete in steiler Umgebung friedlich auf saftigem Grün. Zwei Wochen lang war das morgens mein erster Blick aus dem Fenster. Und der hatte sich eingebrannt ins Gedächtnis und mich immer wieder aufs Neue erfreut. Beim Augenaufschlag am Montagmorgen jedoch waren die Berge plötzlich „verschwunden“. Stattdessen flaches Cuxland und Autos auf regennasser Straße. Gewöhnungsbedürftig. Aber so ist das wohl, wenn man in Urlaub gewesen ist.