Es ist die kleinste Walart - und sie lebt auch vor Cuxhaven. Vor kurzem schickte eine Leserin zum Beweis Rückenflossen-Fotos von zwei Schweinswalen (auch Kleine Tümmler genannt) an die Cuxhavener Nachrichten. Das Thema stieß auf großes Interesse.

Auf einmal tauchten zwei Rückenflossen aus: Die Dreiecke sind das Kennzeichen für Schweinswale. Madeline Almeida Marques machte sofort Aufnahmen von den Meeressäugern. Foto: Almeida Marquez
Dr. Thea Hamm ist Meeresökologin bei der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer (Wilhelmshaven) und ordnet das Auftauchen so ein: „Sichtungen von Schweinswalen sind in der Regel generell nicht häufig, außer vielleicht auf Sylt.“ Tendenziell kämen allerdings Sichtungen von Land aus im Frühjahr häufiger vor als in anderen Monaten. Von daher sei die Sichtung um diese Jahreszeit eher ungewöhnlich.
Veränderung von Sylt zu Cuxhaven
Und doch scheint sich der Lebensraum etwas verändert zu haben. Dr Hamm teilt dazu mit, dass in diesem Jahr mehr Sichtungen außerhalb der üblichen Monate verzeichnet werden: „Das passt zu einem allgemeinen Trend, dass sich die Schweinswalverbreitung etwas in die südliche Nordsee verlagert hat.“ Sie seien also weniger im Sylter Außenriff zu finden „und mehr bei uns“.
Der Bestand wird als gefährdet eingestuft
In dem deutschen Seegebiet gehe man von etwa 23.000 Schweinswalen aus. „Mit Angaben, wie viele sich in den Nationalparken aufhalten, bin ich vorsichtig, da die Art sehr mobil ist und viel wandert, Zahlen hier anzugeben sind eher mit Schnappschüssen zu vergleichen.“ Der Bestand in der Nordsee ist seit Jahren jedoch leicht rückläufig, er wird daher als gefährdet oder in schlechtem Zustand eingestuft.
So verhält man sich gegenüber einem Schweinswal
Und wie verhält man sich bei Tierbegegnung? Schweinswale seien sehr scheu. Aber es gelte, Abstand zu halten, wenn man sie vom Schiff aus beobachtet, nicht hinterher zu jagen oder plötzlich schneller - und bei Motorbooten damit auch lauter - zu fahren. Dr. Hamms Tipp: „Sichtungen können gerne auch mit Foto in der App ‚Beachexplorer‘ gemeldet werden!“ (CN)