Es ist schon ziemlich dreist, wie die Ministerialbeamten in Hannover in der Debatte um den Kampf gegen den Lehrermangel agieren. Den Vertretern des Kreises Cuxhaven vorzuwerfen, sie sollten sich besser um die Daseinsvorsorge in ihrer Region kümmern, ist ignorant. Denn genau das haben die Landräte aus Cuxhaven und Stade getan, indem sie dem Kultusministerium Vorschläge für eine bessere Unterrichtsversorgung vor Ort vorgelegt haben. Jedenfalls so weit es in ihren Möglichkeiten steht. Mehr Lehrer in den Landkreis zu schicken, gehört eben nicht zu ihren Möglichkeiten. Das muss schon das Land übernehmen. Es sind nicht die Kommunen, es sind die Verantwortlichen in Bund und Ländern, die jahrelang verschlafen haben, genügend Lehrer auszubilden. Die Quittung bekommen wir jetzt. Das müssen aber nicht nur die Landstriche ausbaden, die ohnehin unter der Randlage leiden. Angehende Pädagogen bleiben nun mal gerne in der Nähe der Großstädte, in denen sie studiert haben. Das ist subjektiv nachvollziehbar, aber nicht gerecht. Das Land hat hier den Auftrag, für gleichwertige Lebensverhältnisse zu sorgen. Warum man angehende Beamte nicht dorthin schicken kann, wo sie gebraucht werden, ist mir erst mal schleierhaft. Wofür gibt es denn den Beamtenstatus?
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