Steingrau, Zementgrau, Mausgrau, Aschgrau und Staubgrau, um Loriots Farbenlehre zu zitieren, verzaubert uns auch dieses Weihnachten. Oder grüne Weihnachten, das klingt erfrischender. Wieder einmal werden wir im Cuxland aus ewigen Träumen von „White Christmas“ gerissen. Und die bedauernswerten Meteorologen müssen sich Jahr für Jahr schon ab Anfang Dezember mit Wischi-Waschi-Prognosen abquälen, ob wir dieses Mal romantische weiße Weihnacht genießen dürfen.
Nein, wieder nicht - Klimawandel sorgt für Aprilwetter vom 24. bis 26. Dezember, wir müssen uns dran gewöhnen. Bei Temperaturen von 5 bis 11 Grad sorgen Tiefdruckgebiete über der recht warmen Nordsee für Regenschauer mit steifen Brisen und vielleicht auch Gewittern. Wem diese trüben Aussichten auf die Stimmung schlagen, der könnte sich mit Plattdüütsch aufheitern: Grummelschuer Grissel-Grussel und Spütterregen klingen drollig, selbst wenn der Schirm überklappt und die Frisur ruiniert wird.
Einen großen Vorteil aber hat das olle Schietwetter: Autofahrer müssen den Wagen nicht freischaufeln, keine Scheiben freikratzen und sie geraten nicht in gefährliche Schlitterpartien.
Auf Regen und weiße Weihnachten pfeifen immer mehr Leute, die das Fest auf den Kanarischen Inseln im ewigen Frühling feiern, mit T-Shirt statt Wollpullover.
Wer auf die weiße Pracht gar nicht verzichten kann: Vielleicht findet sich irgendwo eine kitschige Schneekugel: Kurz schütteln - und schon rieseln die Flocken...