Der Radweg, der zwischen Köhlen und Geestenseth die Geeste quert, ist ein viel befahrener. Und eine lange Geschichte hat er auch. Vier Tage vor Ablauf seiner 39-jährigen Amtszeit als Ortsbürgermeister von Köhlen freute sich Martin Döscher im November 2011, dass das Teilstück von rund 1,5 Kilometern Länge seiner Bestimmung übergeben werden konnte und seinen Namen erhielt. Damals geriet der Festakt zum Volksfest: Mehr als 200 Bürger feierten unter freiem Himmel das rund 150.000 Euro teure Projekt.
Damals gab es dickes Lob für Ehrenlandrat Martin Döscher
Als Ehrenlandrat hatte sich Döscher rund 30 Jahre lang für jenen 1,5 Kilometer langen Lückenschluss zwischen den beiden Ortschaften eingesetzt. Der Erfolg, den man mit der offiziellen Einweihung des Radwegs feiern könne, habe viele Väter, erklärte der damalige niedersächsische Ministerpräsident David McAllister (CDU), lobte die Beharrlichkeit Döschers und ehrte seinen „politischen Ziehvater“ ob seines langjährigen Engagements mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.
Geländer und Belag sind aus Eichenholz
In der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Stade arbeitet man mit Hochdruck daran, die Lücke im Radwegenetz so schnell wie möglich zu schließen. „Die Radwegebrücke zwischen Köhlen und Geestensteh hat ein Geländer und einen Belag aus Eichenholz“, erklärt Geschäftsbereichsleiterin Friederike Wöbse. Wie jede Brücke in ihrem Zuständigkeitsbereich sei auch diese Brücke regelmäßigen Prüfungen unterzogen worden. „Dabei ist aufgefallen, dass der Brückenbelag unter Pilzbefall litt und damit die Standsicherheit der Brücke auf Dauer nicht mehr gewährleistet war.“ Deshalb haben Arbeiter zu Beginn der Woche den Belag und das Geländer entfernt und die Stahlträger abtransportiert. Die Stahlträger lagern in einer Montagehalle, sagt Wöbse, ohne den Ort zu nennen. „Es wird ein neuer Belag aus glasfaserverstärktem Kunststoff montiert.“ Die Brücke soll als Ganzes antransportiert und eingelegt werden. Die Kosten belaufen sich laut Wöbse auf rund 100.000 Euro und werden vom Land getragen.
„Kunststoffbohlenbelag ist noch relativ neu“
Auf die Frage, ob man eine solche Entwicklung nicht schon vor der Montage hätte sehen müssen, sagt Fachbereichsleiter Falk Salomon: „Der Kunststoffbohlenbelag ist noch relativ neu und hat sich bisher wenig etabliert, beziehungsweise wird erst langsam als Alternative zu Holz wahrgenommen.“ Nach wie vor sei der natürliche Baustoff Holz noch sehr beliebt. „Als Landesbehörde legen wir schon Wert auf den Einsatz nachhaltiger Baustoffe und versuchen diese dort auch einzusetzen, wo es Sinn macht“, so Salomon weiter. Aus diesem Grund sei zum Beispiel auf Tropenholz verzichtet worden. „Wie sich jedoch nun leider herausstellt, ist auch der Einsatz von Eichenholz bei dieser Art von Bauwerken nicht die ökonomisch und ökologisch beste Wahl. Das zeigen auch Erfahrungsberichte anderer Geschäftsbereiche.“
Dieter Gregorius, der bis 2005 in Köhlen den Spar-Markt geführt hat, jetzt in Bederkesa wohnt und in seiner Freizeit gern mit dem Fahrrad in der Region unterwegs ist, bedauert die Entwicklung. „Schade, dass jetzt gesperrt ist“, sagt der 82-Jährige, der auch weiß, dass viele Schulkinder die Strecke nutzen. „Hoffentlich dürfen Radfahrer und Fußgänger bald wieder rüber.“
Frederike Wöbse kann Dieter Gregorius und allen Fahrradfreunden eine gute Nachricht verkünden. „Eine Fertigstellung der Brücke ist für Ende Juni geplant.“

Ende November 2011: Großer Andrang auf der neuen Radwegebrücke zwischen Köhlen und Geestenseth. Mittendrin steht Martin Döscher. Ihm ist der Radweg entlang der Landesstraße 128 gewidmet. Foto: Scheschonka
Wegen Schimmel
Karte: Mapcreator.io | OSM.org
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