In diesen Tagen kommt man aus dem Staunen kaum heraus. Halle geht auf Sendung. Big Brother 2.0 grüßt seine Fans. Die klatschen frenetisch Beifall. Noch ahnen sie anscheinend nicht, was ihnen blüht. In den USA gibt es bereits ernsthafte Probleme mit der neuen Regierung. Bischöfin Mariann Edgar Budde bittet Trump um Gnade gegenüber den Menschen, die ihm vertrauten. Der äußert sich gewohnt unberührt. Ihre Rede war „nicht gut“, so sein Kommentar - und er fordert eine Entschuldigung von ihr. Derweil verzichtet eine der begnadigten Kapitol-Stürmerinnen auf den Erlass ihrer Schuld. Die Aktion war ein Fehler, sagt sie. Die Geschichte umschreiben will sie nicht. Sie klingt fast altmodisch.
Die Gefolgschaft des Präsidenten besteht größtenteils aus zwielichtigen Gestalten. Der Verteidigungsminister: Pete Hegseth, begleicht sexuelle Missbrauchsvorwürfe mit Geld. Tulsi Gabbard, Leiterin des Geheimdienstes, ist Agentin 00 (ohne Erfahrung). Der designierte Gesundheitsminister Robert F. Kennedy hat einen morbiden Humor. 2014 fand er eine Bärenleiche auf der Straße, lud sie in sein Auto und drapierte das tote Tier im Park. Und so geht es munter weiter.
Zurück nach Halle. Weidel juchzt: „Ich liebe euch alle.“ Die Sätze hat sie von Trump geklaut oder sie wurden ihr gerade eingegeben. Vielleicht hat sie schon den Chip im Kopf. Die Übersetzung vom Englischen ins Deutsche läuft jedenfalls fehlerlos. Deutschland als Klon der USA, ein Vasallenstaat, aus der Ferne dirigiert. Wenn es brenzlig wird, schaltet Musk den Bildschirm aus. Was geht ihn das Leben in Europa an? Eben. Es geht ihn nichts an.