Hofladen und Jahrmarkt, Spielplatz und Streichelzoo und jede Menge Erdbeeren: „Karls Erlebnis-Dorf“ bietet eine ziemlich einzigartige Mischung, die offenbar ein echtes Erfolgsrezept geworden ist. Jedenfalls fährt das Unternehmen aus Rövershagen einen Jahresumsatz von 150 bis 160 Millionen Euro ein und baut einen Freizeitpark nach dem anderen. Sechs „Erlebnis-Dörfer“ betreibt die Firma bereits in Nord- und Ostdeutschland, meist nahe der Küste, wo im Sommer viele Familien Urlaub machen. Loxstedt soll einer der nächsten werden. „Wir arbeiten dran“, steht auf der Homepage der Erdbeertraum-Erbauer.
Vom Obstbau-Hof zum Freizeitpark-Betreiber
Das bunte Konzept ist aus der Geschichte des Obstbaubetriebs Dahl heraus entstanden. Firmeninhaber Robert Dahl hat nach der Wende 1992 in Rövershagen einen Erdbeerhof gegründet und seine kleinen roten Früchte selber vermarktet. „Das wurde so gut angenommen, dass wir einen kleinen Hofladen aufgemacht haben, dann ein Café, irgendwann kamen Spielgeräte für Kinder hinzu. So hat sich das Ganze entwickelt“, erzählte er im November 2022 der NORDSEE-ZEITUNG.
Heute bietet die Familie Dahl - zur Leitung gehören neben Robert auch seine Frau Stephanie und seine Schwester Ulrike - einen professionellen Freizeitpark. Herzstück ist laut Marketing-Abteilung der Manufakturen-Markt, in dem eigene Produkte rund um die Erdbeere, aber auch Produkte anderer Manufakturen angeboten werden. Obwohl sich alles um Erdbeeren dreht, will das Unternehmen aber keine Erdbeeren in der Region anbauen. Stattdessen gibt es ein Tobe-Land für die Kleinen, Gastronomie-Angebote wie den „Tregger Grill“, das Erdbeer-Waffelhaus oder die „Pfannenkuchen-Schmiede“ sowie einige Fahrgeschäfte, die alle einen Bezug zur Landwirtschaft haben.

Im Herbst 2022 machten sie im Loxstedter Rathaus Nägel mit Köpfen: Karls-Erlebnis-Dorf-Betreiber Robert Dahl (links) und Bürgermeister Detlef Wellbrock. Foto: Seelbach
„Karls Erlebnis-Dorf“ wird in Loxstedt-Siedewurt gut 4 Hektar groß sein. Die eine Hälfte, das ehemalige Gelände eines Fahrzeugteil-Lieferanten, hatte Dahl bereits im Herbst 2022 gekauft, die andere Hälfte, nördlich davon, hat er 2023 von der Gemeinde gekauft. Insgesamt investiert die Firma dort 15 Millionen Euro, es sollen etwa 80 bis 100 Arbeitsplätze entstehen sowie 700 Parkplätze. Der Park soll, so der Plan, Ostern 2025 eröffnet werden.