Wow. „Remigration“. Millionen unliebsame Menschen ausweisen. Was für eine Enthüllung, was für ein Gedankengut. Das erinnert nicht zufällig an das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte, die nationalsozialistische Gewaltherrschaft zwischen 1933 und 1945. Synonym für Hass, Intoleranz und Rassismus, für Tod und Terror.
Nie wieder darf so etwas passieren, heißt es seither. Doch immer mehr Unzufriedenen ist das offenbar egal, wenden sich politisch nach rechts. Bei allem Ampelfrust, bei allem Ärger über ausufernde Bürokratie oder sonstige Fehler im System: Rechts ist eben nicht das „kleinere Übel“. Darum zeigen Hunderttausende Menschen Haltung, stehen auf gegen Rechtsextremismus, demonstrieren gegen Menschenfeinde. Endlich.
„Nie wieder ist jetzt“, heißt es warnend bei Demos. Das sollte inzwischen jeder verstanden haben, dem unsere Demokratie am Herzen liegt. Für das Leben in einer freien, liberalen und bunten Republik. Denn braun hatten wir schon mal. „War kacke“, steht auf einem launig gestalteten Plakat bei einer Kundgebung. Ja, das kann man so sagen.
Vor fast genau 79 Jahren, am 27. Januar 1945, befreite die Rote Armee das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau. Niemals, wirklich niemals sollte vergessen werden, welches Unglück braunes Gedankengut über Millionen von Menschen gebracht hat. Darum ergeben die Demos gegen rechte Extremisten und für ein buntes Leben in Freiheit und Demokratie Sinn. Jetzt muss die Politik liefern, zusammen stehen, Probleme gemeinsam lösen, um verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen. Und zwar zügig.