Vogelgrippe, Geflügelpest: Wenn diese Worte fallen, geht bei Geflügelzüchtern und -verarbeitern im ganzen Land die Angst um. Die „Aviäre Influenza“ des Subtyps H5N1, so der Name im Fachjargon, ist hochansteckend. Ein Ausbruch hat oft verheerende Folgen für die Betriebe. Eine kleine Hobbyzucht mit weniger als 50 Tieren bei Midlum in der Gemeinde Wurster Nordseeküste im Kreis Cuxhaven hat es jetzt erwischt, wie die örtlichen Behörden am Montag bekannt gaben.
Schutzzone und Überwachungszone rund um Midlum
Umgehend nach dem positiven Virusnachweis wurde die betroffene Geflügelhaltung als Seuchenbestand eingestuft. Als präventive Maßnahme hat der Landkreis eine Schutzzone mit einem Radius von mindestens drei Kilometern eingerichtet. Parallel dazu wurde eine Überwachungszone mit einem Radius von mindestens zehn Kilometern definiert. Gemeinsam bilden beide Zonen eine Sperrzone.

Präventiv wurde nach dem Ausbruch der Geflügelpest in einer Hobbyzucht in der Gemeinde Wurster Nordseeküste eine Schutzzone mit einem Radius von drei Kilometern (roter Kreis) eingerichtet. Zudem gibt es Überwachungszone (zehn Kilometer im Radius, blauer Kreis). Beide Zonen zusammen ergeben die Sperrzone. Hier ist eine Teilausstallung für Geflügelbetriebe verboten. Foto: Schnibbe
Betriebe, die sich in diesen Zonen befinden müssen sich an eine strenge Aufstallungs- und Abschirmungspflicht halten. Verbringungen von und in Geflügelhaltungen innerhalb der Restriktionszonen müssen dringend mit dem Veterinäramt abgestimmt werden, heißt es in einer Mitteilung. Denn viele sonst selbstverständliche Betriebsabläufe brauchen jetzt eine Ausnahmegenehmigung.
Die Halterinnen und Halter sind zudem aufgefordert, den unkontrollierten Zutritt zu ihren Beständen auszuschließen und besonders umfangreiche Hygienemaßnahmen einzuhalten.
Die Allgemeinverfügung verpflichtet Geflügelhalter unter anderem dazu, jeden Verdacht auf eine Geflügelpest-Erkrankung unverzüglich zu melden. Detaillierte Informationen und Regelungen sind auf den offiziellen Internetseiten des Landkreises Cuxhaven verfügbar.
Niedersachsen ist Geflügel-Hochburg in Deutschland
Niedersachsen spielt eine entscheidende Rolle in der deutschen Geflügelwirtschaft und hat aufgrund seiner landwirtschaftlichen Strukturen eine hohe Bedeutung für die Branche. Das Bundesland beherbergt zahlreiche Geflügelbetriebe, darunter sowohl konventionelle als auch ökologische Haltungen. Der aktuelle Geflügelpest-Ausbruch markiert den ersten in einer Geflügelhaltung in Niedersachsen in dieser Vogelgrippe-Saison, was zu verstärkten Schutzauflagen führt.
Bereits ein Fall mit einer wenig ansteckenden Variante im Oktober
Bisher wurden laut dem Tierseucheninformationssystem (TSIS) in Niedersachsen nur Infektionen bei Wildvögeln gemeldet. Ende Oktober hatte der Landkreis Cuxhaven einen Ausbruch mit der weniger ansteckenden Aviären Influenza (NPAI) in einem Geflügelbetrieb gemeldet. Der Landkreis hatte in diesem Fall jedoch keine Sperrzone angeordnet.
Die lokalen Behörden stehen nun im Fokus, um die Ausbreitung der hochpathogenen Geflügelpest einzudämmen und weitere Maßnahmen zur Sicherheit der Tierbestände zu ergreifen.