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Für Kanada: Davie Shipyard startet mit Bau des Eisbrechers „Polar Max“

Die „Polar Max“ wird mehr als ein Eisbrecher. Zwei Milliarden Dollar soll das Schiff der Superlative kosten, an dem jetzt die Arbeiten begonnen haben und das 2030 ausgeliefert werden soll. Zum Einsatz kommen soll es in Kanada.

Zeichnung eines Eisbrechers

So wird die „Polar Max“ nach Fertigstellung aussehen. Die Auslieferung des Eisbrechers ist für 2030 vorgesehen. Foto: Davie Shipyard

Chantier Davie Canada Inc. (CDCI) im kanadischen Quebec hat mit dem Bau des kanadischen Flaggschiff-Eisbrechers „Polar Max“ begonnen. Die in Lévis abgehaltene Stahlschneidezeremonie bildet den Auftakt eines Projekts, das bis 2030 eines der modernsten Polarschiffe der Welt liefern wird, wie die Werft mitteilte.

Die „Polar Max“ stellt eine Abkehr vom traditionellen kanadischen Schiffbau dar und setzt auf eine hybride Baustrategie an zwei Standorten. Der Rumpfbau beginnt auf der zu Davie gehörenden Helsinki Shipyard, die in den vergangenen 25 Jahren alle komplexen mittelschweren bis schweren Eisbrecher mit konventionellem Antrieb gebaut hat, die aus Finnland geliefert wurden.

Ausrüstung und Auslieferung erfolgen in Kanada

Später werden der Großteil der Ausrüstungsarbeiten der „Polar Max“ und die Ablieferung im Stammwerk von Davies in Lévis erfolgen, das derzeit für 840 Millionen kanadische Dollar modernisiert wird. Dieser Ansatz zielt darauf ab, die Auslieferung im Vergleich zum ursprünglichen Zeitplan um mehrere Jahre zu beschleunigen und gleichzeitig den Technologietransfer und die Entwicklung von Know-how innerhalb der kanadischen Schifffahrtsindustrie zu fördern.

„Die heutige Stahlschneidezeremonie ist mehr als nur der Baubeginn eines ganz besonderen Schiffes. Sie markiert den Beginn eines neuen Kapitels der kanadischen Führungsrolle in der Arktis“, sagte James Davies, CEO von Davie. Die „Polar Max“ zeige, wie vertrauenswürdige Verbündete zusammenarbeiten können, um strategisch wichtige Projekte dann umzusetzen, wenn sie am dringendsten benötigt werden.

Eisbrecher „Polar Max“ wird fast 140 Meter lang

Die 138,5 Meter lange „Polar Max“ ist das erste Neubauprojekt der Helsinkier Werft unter der Eigentümerschaft von Davie. Dabei basiert der Eisbrecher auf einem Entwurf der Helsinki Shipyard, der von der ursprünglichen Rumpfform des ARC 148 von Aker Arctic abgeleitet ist. Das Projekt weist mehrere bemerkenswerte Aspekte auf, darunter eine Festpreis-Vertragsstruktur, die eine pünktliche Lieferung sicherstellen soll. Auch Investitionen in Höhe von etwa 200 Millionen Dollar in kleine und mittlere kanadische Unternehmen entlang der gesamten Lieferkette gehören dazu. Ebnso die Schaffung Tausender Arbeitsplätze im kanadischen Marinesektor.

Neben der Funktion des Eisbrechens soll die Einheit auch als Forschungsschiff dienen und in der Lage sein, das ganze Jahr über mögliche Ölunfälle zu bekämpfen sowie Notfallabschleppungen durchzuführen.

Europa und Nordamerika arbeiten zusammen

Das „Polar Max“-Projekt ist Teil des Icebreaker Collaboration Effort (ICE Pact), einer Initiative zwischen Kanada, Finnland und den USA zur Entwicklung polarer Eisbrecher. Nach Fertigstellung wird es der erste polare Eisbrecher sein, der in Zusammenarbeit zwischen europäischen und nordamerikanischen Einrichtungen gebaut wurde. Das Schiff ist für den Einsatz unter extremen Bedingungen konzipiert und wird Kanadas Souveränität in der Arktis, wissenschaftliche Missionen, den Umweltschutz und maritime Sicherheitsoperationen unterstützen.

Der Bau der Polar Max beginnt vor dem Hintergrund eines zunehmenden geopolitischen Wettbewerbs in der Arktis. Russland verfügt derzeit über eine Flotte von fast 50 arktistauglichen Schiffen, die USA hingegen nur über drei. Sowohl Russland als auch China haben ihre Präsenz in der Region in den letzten Jahren verstärkt. (bal)

Männer und Frauen stehen nebeneinander vor der Zeichnung eines Eisbrechers

Chantier Davie Canada Inc. (CDCI) im kanadischen Quebec, hat offiziell mit dem Bau des kanadischen Flaggschiff-Eisbrechers „Polar Max“ begonnen. Die in Lévis abgehaltene Stahlschneidezeremonie bildet den Auftakt eines Projekts, das bis 2030 eines der modernsten Polarschiffe der Welt liefern wird, wie die Werft mitteilte. Foto: Davie Shipyar

Christian Eckardt

Autor

Christian Eckardt ist als freier Mitarbeiter für den Nordsee Medienverbund bestehend aus Nordsee-Zeitung, Kreiszeitung Wesermarsch und Zevener Zeitung tätig. Seine Berichte finden sich unter diesem Autorenprofil gesammelt wieder.

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