Wenn es um Probleme, Missstände oder Ungerechtigkeiten geht, dann sagt mein Vater häufig: „Geh doch in die Politik, lass Dich wählen.“ Ich wunderte mich oft darüber, da er selbst nicht politisch aktiv gewesen ist, geschweige ein Amt bekleidet hat. Dennoch hört er zu, nimmt Probleme ernst, versucht, konstruktiv Lösungen zu finden und unterstützt gern dabei. Übrigens egal, ob es jemand aus der Familie, dem Freundeskreis oder aus dem früheren beruflichen Umfeld ist.
Politisches Engagement verträgt sich nicht mit meinem Job als Journalistin. Ich muss unabhängig bleiben. Dennoch setze ich mich für die Stärken der Demokratie ein. Zunächst einmal über meinen Beruf selbst, aber auch im Lokaljournalistenprogramm der Bundeszentrale für politische Bildung.
Doch ich will, dass Politik weiblicher wird. Die Lebensrealität von Frauen muss viel stärker noch berücksichtigt werden. Und zwar nicht durch die Brille der Männer. Deshalb finde ich das Programm vom Land Niedersachsen unterstützenswert: Frauen.Macht.Demokratie.
Mit Blick auf die Kommunalwahlen im Jahr 2026 fördert der Landkreis Cuxhaven das Kennenlernen von politischen Prozessen - explizit für Frauen. Denn die niedersächsischen Kommunalparlamente sind im Durchschnitt nur zu 31 Prozent weiblich besetzt. Im Kreistag des Landkreises Cuxhaven ist der Frauenanteil noch geringer und liegt aktuell bei nur 22 Prozent. Das muss sich definitiv ändern.