Zurzeit wird auf Landesebene nicht nur an einem neuen Koalitionsvertrag gestrickt. Gleichzeitig loten die Fraktionen aus, was bei ihnen und bei den Abgeordneten künftig an Geld im Portemonnaie landen soll. Gerungen wird um Altersbezüge, Fraktionszuweisungen und Diäten. Angesichts andauernd hoher Inflationsraten sollen auch die Abgeordneten mehr Geld bekommen. Von 7,4 Prozent ist die Rede. Inzwischen kann man aber den Eindruck bekommen, dass es nicht für alle um die Vergütung ihrer Arbeit geht. Bei einigen scheint es um eine Art Schmerzensgeld zu gehen. Welche Leiden musste zum Beispiel Sülmez Colak ausstehen, die für die in ihren Augen unerträglichen Grünen jahrelang in der Bürgerschaft sitzen musste. Und dass auch noch in herausgehobener Position als Vizepräsidentin der Bürgerschaft und dann als Spitzenkandidatin. In dieser Funktion muss man auch noch immer wieder vor den Wählern behaupten, wie toll die Grünen sind. Erst nach der Wahl konnte sie die Wahrheit sagen. Auch der frühere Vizepräsident der Bürgerschaft, Bernd Ravens, hatte nach einer Wahl spektakulär das CDU-Parteibuch abgestoßen, mit dem er anscheinend jahrelang stillschweigend gehadert hatte. Man darf gespannt sein, wer nach der kommenden Wahl ehrlich sagt: Meine Partei ist eine Zumutung.