Eine starke Frau zwischen zwei Welten (Buch-Verlosung)

99 Jahre alt – und bereit für ein neues Abenteuer: Inge Volquardsen, die Hauptfigur in Janne Mommsens Roman „Das Licht in den Wellen“, hat keine Lust auf ein Kaffeekränzchen zum Geburtstag. Statt mit ihren Verwandten und Freunden auf der nordfriesischen Insel Föhr ihren 100. Geburtstag zu feiern, besteigt sie ein Schiff nach New York. Denn sie möchte noch einmal die Freiheitsstatue sehen und jene Orte besuchen, die sie als junge Frau geprägt haben. Mit dabei: Urenkelin Swantje.

An Bord des Luxusliners öffnet sich Inge und nimmt Swantje – und uns Leser – mit auf eine Reise durch ihr bewegtes Leben: Inge erzählt Swantje von früher, von ihrer Kindheit als Bauerntochter auf Föhr, vom mutigen Aufbruch ins Unbekannte, dem Neuanfang in den USA, vom Erfolg ihres berühmten Kartoffelsalats, von vielen Abenteuern – und von gut gehüteten Geheimnissen.

Eine packende Geschichte

Ich mag Janne Mommsens Schreibstil und auch seine früheren Bücher haben mich stets gut unterhalten. „Das Licht in den Wellen“ aber hat mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen. Ich wollte das Buch kaum aus der Hand legen. Jeder neue Abschnitt, jede Wendung, jeder Dialog hat mich tiefer in die Geschichte und das Leben der Protagonisten hineingezogen.

Apropos Charaktere: Sie sind so liebevoll und facettenreich gezeichnet und so lebendig beschrieben, dass man sich mühelos in sie hineinversetzen kann. Beim Lesen fühlt es sich an, als würde man ihrem Gespräch lauschen: Man fühlt, leidet, lacht und bangt mit ihnen. Und man fühlt sich sehr wohl in ihrer Gesellschaft - und begleitet Inge und Swantje gerne auf ihrer Reise über den Atlantik und durch die Zeit.

Bewegende Familiengeschichten

„Das Licht in den Wellen“ ist ein Roman für alle, die berührende Familiengeschichten und starke Frauenfiguren schätzen. Denn dem Autor ist ein Porträt einer starken und eigensinnigen Frau gelungen, die vorlebt, dass man sich mit seinem Schicksal nicht abfinden muss. Janne Mommsen verbindet in seinem Roman gekonnt Welten: die der Jüngeren und der Älteren, das ruhige Inselleben auf Föhr und das pulsierende Leben in New York, Vergangenheit und Gegenwart - und er verwebt Fiktion mit realen Fakten.

Janne Mommsens Erzählweise ist ruhig und dennoch packend. Als ich die letzten Sätze las, blieb ein bittersüßes Gefühl zurück: die Freude über diese wundervolle Geschichte – und zugleich das Bedauern, dass sie schon zu Ende ist. Umso dringender wünsche ich mir eine Fortsetzung – gerne zu Inge und Swantje. Aber es gibt auch noch so viele weitere Charaktere, in deren Leben ich eintauchen und deren Geschichten ich erfahren möchte...