Nordenham

Wissenschaftlicher Quark als Dessert zum Grillabend

Wissenschaft kann einem unvermittelt überall begegnen. Das wurde Jens Schönig am vergangenen Wochenende dort gewahr, wo er am wenigsten damit rechnete.

Wissenschaftlicher Quark als Dessert zum Grillabend

Ein außergewöhnlicher wissenschaftlicher Diskurs entfaltete sich am vergangenen Wochenende in einem dafür noch außergewöhnlicheren Umfeld. Am Freitag lud eine Schulfreundin zu einer Art Mini-Klassentreffen ein, zu dem sich schließlich sieben ehemalige Mitschüler meiner 7. bis 10. Gymnasiumsklasse einfanden. So weit, so erfreulich, so angeregt die Gespräche über alte Zeiten und das Leben seitdem, so lecker das Grillfleisch, so gekühlt die Getränke.

Dass wir uns in dieser Zusammensetzung über Physik unterhalten, ist meines bescheidenen Wissens nach zum letzten Mal 1987 passiert. Nun, 36 Jahre später, kam unvermittelt das Thema auf das „Beamen“ wie im „Raumschiff Enterprise“ und dessen Potenzial als künftige Fortbewegungsmöglichkeit. Ein ehemaliger Klassenkamerad erklärte, dass Wissenschaftler am CERN in Genf die Möglichkeit der Teleportation bereits ausgiebig erforscht hätten. Und zwar, wie er erklärte, „anhand von Quarkteilchen“. Das wiederum führte zu einer ebenso leiden- wie wissenschaftlichen Debatte. Die Frage drängte sich auf, warum gerade Quarkteilchen herhalten mussten, und ob nicht möglicherweise Butterkuchen wegen seines geringeren Flüssigkeitsgehalts oder Rumkugeln wegen ihrer gleichmäßigen Form besser geeignet wären. Das vermochten die CERN-Forscher offenbar nicht zu erklären. Das Resultat jedenfalls sei gewesen, dass das Teleportieren, oder eben Beamen, unmöglich sei. Inwieweit diese letztlich ernüchternde Erkenntnis tatsächlich das Verschießen von Quarkteilchen durch die unterirdische Riesenröhre des CERN zwingend bedingte, bleibt zweifelhaft. Meine abschließende Theorie des Abends dazu war: Vielleicht waren dort auch einfach nur Windbeutel am Werk.

Jens Schönig

Reporter

Jens Schönig ist in Bremerhaven aufgewachsen. Sein Volontariat machte er bei einem Logistik-Verlag. Davor war er bereits freier Mitarbeiter der NORDSEE-ZEITUNG. Nach Tätigkeiten für mehrere Zeitungen im Nordwesten ist er seit 2023 Reporter bei der Kreiszeitung Wesermarsch.

0 Kommentare
Newsletter Der KZW-Newsletter
Alle wichtigen Nachrichten und die interessantesten Ereignisse aus der Region täglich direkt in Ihr E-Mail-Postfach. Mit Empfehlung aus der Redaktion.
PASSEND ZUM ARTIKEL

Nordenham

Digitales Lerncafé im Mehrgenerationenhaus Nordenham

Nordenham

Stadt Nordenham ehrt erfolgreiche Sportler

nach Oben