Ist der Ruf erst ruiniert, lebt’s sich gänzlich ungeniert. Was aber, wenn man seinen Ruf gar nicht ruinieren will? Und doch kann das ganz schnell gehen.
Im Leben ist ja fast alles eine Frage der Betrachtung. Diese Erfahrung musste ich jetzt machen. Eigentlich eine harmlose Sache. Und doch hat die mir eine Menge Spott eingebracht.
Es geht um ein Glas Honig. Das hatte ich zu einem Ausflug mit Freunden fürs gemeinsame Frühstück mitgebracht. Das Glas sollte eigentlich für zweimal Frühstück für je acht Leute reichen. Hat es dann auch. Aber ob das an meiner Intervention lag?
Das erste Frühstück begann auf jeden Fall damit, dass sich einer der acht gefühlt in einem Schwung ungefähr ein viertel Glas des guten Honigs ins Müsli goss. Ich bin dann dazwischen gegrätscht. Aufs erste mit dem gewünschten Ergebnis. Doch dann kam jedes Mal, wenn jemand Honig wollte, der Spruch, ja nicht zu viel zu nehmen von dem teuren Nordenhamer Blütenhonig. Und alle hatten was zu lachen. Die Runde hatte ihren Dauerkalauer.
Was wäre die angemessene Lösung gewesen? Als Pragmatiker habe ich aus der Geschichte gelernt, beim nächsten gemeinsamen Frühstück in größerer Runde zwei Glas Honig auf den Tisch zu stellen.