Nordenham

Wie es auch gehen könnte: Kartoffeln statt Asphalt

In manchen Nordenhamer Straßen liegt so viel Laub, dass es kompostiert und man dort bald Kartoffeln pflanzen könnte

Seit Jahren radel ich nun schon auf diesem Stück Straße, und seit Jahren wundere ich mich. Jüngst hatte ich den Einfall, wie das alles zusammenhängen könnte. Die Stadt nimmt an einem Klimaschutz-Programm teil für die BIndung von Kohlendioxid im Straßenraum. Das Prinzip ist ganz einfach. An Straßen, die mit Laubbäumen bestanden sind, wird das Laub konsequent an den Straßenrand gefegt. Dort bildet sich Humus. Auf Humus wachsen Pflanzen. Die binden Kohlendioxid.

Aber ob Straßen dafür der geeignete Raum sind? In der Lutherstraße zumindest sieht es so aus, dass Leute mit langem Atem dies denken. Seit Jahren stapelt sich das Laub zentimeterdick auf beiden Seiten der Straße. Die Stadt hat einen Teil des Straßenrands mit zwei Barken markiert. Die könnten das Versuchsfeld abstecken. Allerdings sind sie ursprünglich aus anderem Grund aufgestellt worden. Vor Jahren ist mal jemand mit einem besonders hohen Fahrzeug gegen einen leicht schräg stehenden Baum gefahren. Ein Kunststück. Wie auch immer. Damit das nicht wieder passiert, hat die Stadt die Barken dort hingesetzt. Und damit nahm das glitschige Elend seinen Lauf.

Wenige Häuser weiter weist die Stadtverwaltung Bürger per Handzettel auf ihre Straßenreinigungspflicht hin - während man an der Ecke zur Schulstraße bald Kartoffeln pflanzen kann.

Wo hört der Gehweg auf, wo beginnt der "Kartoffelacker"? Man kann es nicht mehr sehen.

Wo hört der Gehweg auf, wo beginnt der "Kartoffelacker"? Man kann es nicht mehr sehen. Foto: Heilscher

Christoph Heilscher
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