Hand aufs Herz: Haben Sie alle Weihnachtsgeschenke beisammen? Oder müssen Sie heute auf den letzten Drücker noch durch die Geschäfte stöbern? Gehetzt. Und bar jeder Idee. Sollte Letzteres der Fall sein, wüsste ich da etwas: Sorgen Sie doch dafür, dass Weihnachten in diesem Jahr so richtig dufte wird - und verschenken Sie ein Parfüm!
Vermutlich sind Sie darauf aber schon selbst gekommen. Denn die Dichte an TV-Werbespots für Parfüm war in den vergangenen Wochen so dermaßen hoch, dass man gar nicht anders konnte, als mit der Nase darauf zu stoßen.
Katzenladys zeigen ihre Krallen. Leicht beschürzte Damen tigern, warum auch immer, mit Löwen durch Wüsten. Matrosen mit gestählten freien Oberkörpern hantieren im Maschinenraum so lasziv an Kurbeln und Ventilen herum, dass man nicht wissen möchte, was sie dort unten noch so alles anstellen.
Angesichts der Werbespots in solch inflationärer Fülle und weihnachtlicher Schlagzahl drängen sich mir zwei Fragen auf. Erstens: Wovon lebt die Parfüm-Branche eigentlich, wenn nicht gerade Weihnachten ist? Gehen dann alle Mitarbeiter, die die Duftwässerchen kreieren und all die raffinierten Flakons entwerfen, deren Form meist mehr verspricht, als der Inhalt hält, in Kurzarbeit?
Zweitens, und das ist die noch viel größere Frage: Warum nur sind all diese Werbespots auf Englisch? Ich weiß es nicht. Und weil mir das, um im Thema zu bleiben, echt stinkt, sage ich es auf Deutsch: Ich wünsche Ihnen ein frohes Weihnachtsfest!