Anfang der Woche hatte ich einen dienstlichen Termin in Bremerhaven. Weil das Wetter schön war, ich keine Lust auf die Autobahn hatte und zudem keine Zeit für eine Mittagspause geblieben war, entschloss ich mich, die Fähre zu nehmen. Eine kleine Seereise, eine frische Brise - wunderbar.
Vor allem aber freute ich mich darauf, bei meiner Mikro-Kreuzfahrt eine schöne Bockwurst zu essen. Die schmeckt - warum auch immer - bekanntlich nirgendwo so gut wie auf einer Fähre. In freudiger Erwartung rollte ich mit meinem Auto an Bord.
Sie ahnen es vermutlich schon, mein Plan ging nicht auf. Das mit der frischen Brise klappte. Doch das Bordrestaurant war geschlossen - wegen eines Krankheitsfalls, wie ein Zettel verriet. Hungrig rollte ich, in Bremerhaven angekommen, wieder an Land. Okay, dachte ich mir, halb so wild, vielleicht hab ich Glück, erwische auf der Rückfahrt eine andere Fähre und kann dann endlich meine Bockwurst essen.
Mit diesem Gedanken tröstete ich mich auch, als ich nach meinem Termin am Anleger ankam und nur noch das Heck der Fähre sah, die wenige Minuten zuvor abgelegt hatte. Mieses Timing. Ich musste eine gute halbe Stunde auf die nächste Fähre warten. Das war zwar nicht die von der Hinfahrt, aber der Bockwurst-Kiosk war auch auf diesem Schiff geschlossen.
Heute hab ich wieder einen Termin in Bremerhaven. Ob‘s dieses Mal endlich eine Fährwurst gibt?