In meinem Tischkalender eines Kreditinstituts sehe ich in dieser Woche nicht nur den Feiertag Reformationstag am 31. Oktober rot markiert. Am Donnerstag, 30. Oktober, ist zudem Weltspartag. Ich habe mich gefragt, wie dieser zustande kam. Die Idee geht auf den 1. Internationalen Sparkassenkongress (First International Thrift Congress) im Oktober 1924 zurück, erfahre ich. So schön, so gut. Ursprünglich sei der Weltspartag der Förderung des Spargedankens gewidmet gewesen, aber sein Charakter habe sich in der Vergangenheit in Teilen der Welt deutlich gewandelt. In einigen der ursprünglichen Gründungsländer, darunter „natürlich“ auch Deutschland, spiele der Tag jedoch keine Rolle mehr. Dagegen gewinne er gerade in Entwicklungs- und Schwellenländern an Bedeutung und spiegele das zunehmende Bewusstsein für finanzielle Bildung und Finanzerziehung wider. Ich frage mich: Wie kann man denn noch sparen? Die Zinsen bei Banken sind mickrig. Das Geld auf Sparkonten zu verwahren, ist bei der stetigen Inflation ja fast ein Minusgeschäft. Oder, wie es die Finanzexperten sagen: ein Nullsummenspiel. Sie empfehlen Wertpapiere, wobei Aktien einen größeren Ertrag versprechen als Fonds. Das ist schön zu wissen, aber: Woher sollen die Leute das Geld nehmen? Das tägliche Leben wird schließlich immer teurer. Für viele heißt sparen eher: nicht viel ausgeben und das Geld beisammenhalten. Für den Weltspartag wurde 1929 sogar ein Leitgedanke formuliert: Kein Tag der Ruhe, sondern der Arbeit und des Verhaltens, inspiriert vom Ideal der Sparsamkeit mit dem Ziel, seine Prinzipien durch Beispiele, Worte und bildliche Demonstrationen zu verbreiten. Checkst Du?
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