Nordenham

Starkes Zeichen gegen rechts bei Demo in Nordenham

Das Aktionsbündnis „Nordenham bleibt bunt“ hatte zu der Demo aufgerufen. Auf dem Marktplatz fand eine Kundgebung statt, bei der unter anderem Bürgermeister Nils Siemen sprach. Wir schreiben, was er gesagt hat, und zeigen die ersten Fotos.

Demo in Nordenham

Vor der Bühne auf dem Marktplatz versammelte sich eine große Menge an Menschen. Sie alle wollen nicht, dass ein Rechtsruck durch Nordenham und Deutschland geht. Foto: Glückselig

„Laut gegen rechts“ waren am Sonnabendnachmittag unzählige Menschen in der Nordenhamer Innenstadt. So lautete der Titel einer Demonstration mit anschließender Kundgebung, zu der das Aktionsbündnis „Nordenham bleibt bunt“ aufgerufen hatte. Vor einer Bundestagswahl, bei der die Gefahr besteht, dass sie mit einem Rechtsruck endet, war es sehr vielen Bürgerinnen und Bürgern offenbar ein Bedürfnis, ein starkes Zeichen gegen Rechtsextremismus und für Toleranz und Vielfalt zu setzen. Und ein Zeichen für Demokratie.

Demo in Nordenham

„Herz statt Hetze" forderten diese Frauen auf der Demo. Foto: Glückselig

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Demo versammelten sich auf dem Bahnhofsvorplatz und zogen von dort mit Transparenten und Protestschildern über die Deichgräfenstraße, die Hafenstraße, die Walther-Rathenau-Straße und die Bahnhofstraße zum Marktplatz. Dort fand eine Kundgebung statt, auf der unter anderem Bürgermeister Nils Siemen sprach.

Der Traum ist noch nicht Wirklichkeit geworden

Er zitierte aus dem Lied „Der Traum ist aus“, in dem Rio Reiser von der Band Ton Steine Scherben einst sang: „Es gab keine Angst und nichts zu verlieren. Es war Frieden bei den Menschen und unter den Tieren. Das war das Paradies.“ Nils Siemen sagte: „Diese Worte beschreiben eine Hoffnung, die viele von uns einmal hatten: die Hoffnung, dass die dunklen Zeiten der Geschichte - Nationalsozialismus, Krieg, Verfolgung - endgültig der Vergangenheit angehören. Dass wir aus den Fehlern der Geschichte gelernt haben. Doch die Realität zeigt uns: Dieser Traum ist noch nicht Wirklichkeit geworden. Er wird bedroht von einem neuen Erstarken nationalistischer, rassistischer und autoritärer Strömungen.“

Demo in Nordenham

Der Protestzug hat sich in Bewegung gesetzt. Das Ziel ist der Marktplatz. Foto: Glückselig

Der Weg in eine bessere Zukunft fordere von allen Bürgerinnen und Bürgern, politische Aussagen genauestens zu prüfen, sich nicht von populistischen Versprechen blenden zu lassen und sich aktiv an demokratischen Prozessen zu beteiligen, so der Bürgermeister weiter. Nils Siemen zeigte sich zuversichtlich: „Wir werden alles geben, damit der Traum, den Rio Reiser einst besang, der Traum von Freiheit, Zusammenhalt und Gerechtigkeit, Realität wird.“

Nach Angaben von „Nordenham bleibt bunt“ waren 1500 Menschen bei der Demo dabei. Die Schätzungen der Polizei belaufen sich auf 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Demo in Nordenham

AfD-Anhänger fanden sich ganz gewiss keine unter den Demo-Teilnehmern. Foto: Glückselig

Demo in Nordenham

Für Menschenwürde, Nächstenliebe und Zusammenhalt traten diese Demo-Teilnehmer ein. Foto: Glückselig

Demo in Nordenham

Nordenham ist bunt - das zeigte sich auf dem Marktplatz. Foto: Glückselig

Demo in Nordenham

AfD-Anhänger fanden sich ganz gewiss keine unter den Demo-Teilnehmern. Foto: Glückselig

Demo in Nordenham

„Solidarität ist stärker", bekundeten Vertreter des DGB. Foto: Glückselig

Demo in Nordenham

1500 Menschen, so schätzen die Veranstalter, waren bei der Demo dabei. Foto: Glückselig

Demo in Nordenham

Mit Protestschildern zogen die Demo-Teilnehmer auf den Marktplatz. Foto: Glückselig

Detlef Glückselig

Redaktionsleiter

Er ist mit Leib und Seele Lokaljournalist. Seit 1984 berichtet er aus der Wesermarsch. Es sind die Menschen und ihre Geschichten, die ihn interessieren. Detlef Glückselig ist der Redaktionsleiter der Kreiszeitung.

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