Nordenham

Stadt Nordenham will ihre Sirenen verbessern

Die Sirenen, die im Katastrophenfall die Nordenhamer warnen sollen, decken die Stadt nicht ausreichend ab. Erste Möglichkeiten, dies zu verbessern, wurden im Feuerwehrausschuss vorgestellt. Doch es gibt noch einige Hürden.

Die Stadt Nordenham will ihr Sirenennetz ausbauen. Vor allem im Stadtsüden gibt es Defizite bei der Abdeckung.

Die Stadt Nordenham will ihr Sirenennetz ausbauen. Vor allem im Stadtsüden gibt es Defizite bei der Abdeckung. Foto: hpz/Archiv

Wohl die meisten Nordenhamer kennen aus ihrer Kindheit noch die Probealarme des Zivilschutzes. Naturkatastrophen wie die Ahrtalflut rückten sie in den vergangenen zwei Jahren als traditionelle Ergänzung zu modernen Warnsystemen wie Katwarn wieder in den Vordergrund.

Deshalb hat auch die Stadt Nordenham ihre Warnsysteme durch eine Fachfirma überprüfen lassen. „Gerade für ältere Mitbürger sind die Sirenen noch eine wichtige Warneinrichtung, weil viele womöglich gar keinen Zugang zu Apps oder Online-Warnsystemen haben“, erklärt Raphael Wermke vom Ordnungsamt.

Defizit im Süden und in FAH

Das Ergebnis der Studie wurde in der vergangenen Woche im Feuerwehrausschuss vorgestellt. Demnach sich die vorhandenen Sirenen im Stadtgebiet nicht flächendeckend. „Ein Defizit gibt es im Stadtsüden im Bereich Ellwürden sowie in Friedrich-August-Hütte“, so Wermke. Als Ausbaumöglichkeit brachte Niklas Lübbe von der Beratungsfirma Lülf zunächst eine Vergrößerung der Sirene bei der Nordenhamer Feuerwehr ins Spiel. Dort sei aber unklar, ob so eine Vergrößerung baulich umsetzbar ist. Die Zweifel bestätigte Ordnungsamtsleiterin Sonja Brödje im Ausschuss. „Wir gehören zu den Regionen mit der höchsten Windlast“, erklärte sie. „Allein der Mast für so eine neue Sirene würde bis zu 100.000 Euro kosten.“

Einfacher wäre, eine größere Sirene auf der Stadthalle Friedeburg zu realisieren. Dort sei laut Bericht ohnehin eine größere Sirene sinnvoll, um eine der Bebauung angemessene Abdeckung zu erreichen. Die bisherige kleinere Sirene könnte dann in FAH aufgebaut werden, um den Stadtteil im Ernstfall standesgemäß zu beschallen. Für den Süden schlägt die Studie das Gewerbegebiet Großensiel als Standort für eine weitere Sirene vor.

Passende Gebäude gesucht

Dort wie in FAH steht die Stadt vor einem anderen Problem. „Es gibt keine städtischen Gebäude, auf denen wir Sirenen für FAH und den Süden anbringen könnten“, sagt Wermke. „Wir müssen dort also erst mal das Gespräch mit Eigentümern suchen.“ Für die Finanzierung soll es Geld vom Land geben. „Niedersachsen hat ein Sirenenförderprogramm, das noch Gelder für 2023 und 2024 ausschüttet“, sagt Brödje. Die Kosten für eine neue Sirene im Stadtsüden schätzt sie auf 16.000 Euro ein.

„Grundsätzlich werden die Nordenhamer aber auch jetzt schon gut gewarnt“, betont Lübbe. Hundert Prozent Abdeckung seien wegen der kleinteiligen Besiedelung in den Randgebieten nicht erreichbar. „Die Feuerwehr hat aber auch noch eine mobile Sirene fürs Wagendach“, so Lübbe weiter. „Im Zweifelsfall kann man damit auch losfahren.“

Jens Schönig

Reporter

Jens Schönig ist in Bremerhaven aufgewachsen. Sein Volontariat machte er bei einem Logistik-Verlag. Davor war er bereits freier Mitarbeiter der NORDSEE-ZEITUNG. Nach Tätigkeiten für mehrere Zeitungen im Nordwesten ist er seit 2023 Reporter bei der Kreiszeitung Wesermarsch.

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